Artikel teilen

Handwerk und Kirche mit Konfis erneut aktiv

Die nächste Aktion „5000 Brote – Konfis backen Brot für die Welt“ steht bevor. Anmeldefrist bis zu den Sommerferien

Mit viel Interesse und großem Spaß haben vor zwei Jahren bundesweit mehr als 13 000 Jugendliche in Backstuben gearbeitet, Teig geknetet und Brote geformt. In Westfalen waren mehr als 70 Gemeinden und fast ebenso viele Bäckereien beteiligt bei der bundesweiten Aktion „5000 Brote – Konfis backen Brot für die Welt“.
„Brot hat für mich eine ganz andere Bedeutung bekommen. Dafür muss man echt arbeiten. Deshalb kaue ich jetzt auch viel mehr“, meinte damals einer der jungen Bäcker. Und eine Konfirmandin sagte: „Ich fand toll, dass wir Kinder in anderen Ländern unterstützt haben.“

Wertschätzung für Lebensmittel wächst

Die Zusammenarbeit zwischen Handwerk und Kirche lohnt sich – ganz persönlich für die Beteiligten und für die Ausbildungsprojekte, die in diesem Jahr in El Salvador, Indien und Äthiopien gefördert werden. Auch der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks war zufrieden: „Für uns ist die Aktion wichtig, weil Jugendliche auf diesem Weg einen Einblick ins Handwerk erhalten. Dieser ist zum Teil so nachhaltig, dass einige Konfirmanden später eine Ausbildung in den Bäckereien begonnen haben. Viele unserer Bäcker sind daher mit Begeisterung jedes Jahr dabei.“ So beschrieb der Präsident Michael Wippler die Erfahrungen der Vorjahre.
Nun geht unser Brot längst nicht mehr unbedingt durch Bäckerhände. Backfabriken und automatisierte Großbäckereien bringen ihre Produkte in Supermärkte, nur noch etwa 11 000 Handwerksbäckereien, davon immer weniger wirklich kleine Betriebe, verkaufen Brot, Brötchen, Gebäck und Kuchen in der Region. Sie konkurrieren erfolgreich mit den anderen Anbietern, zum Beispiel weil sie auf lokale Traditionen setzen, sich spezialisieren, Bioprodukte anbieten oder kreative Neuerungen entwickeln.
Die Wertschätzung für Lebensmittel scheint zu wachsen – obwohl der Anteil des Einkommens, das wir in Deutschland für Ernährung ausgeben in den letzten 50 Jahren von gut 40 Prozent auf 14 Prozent gesunken ist. Mehr Menschen wollen „gute“ Lebensmittel, achten – bei entsprechenden Waren – auf das Tierwohl, fragen nach Qualität und auch nach den Umwelt- und Arbeitsbedingungen bei der Herstellung und nehmen auch die internationale Dimension in den Blick.
Bei der Aktion „5000 Brote“ bekommen Jugendliche einen Einblick in die Arbeitswelt, befassen sich mit  dem Grundnahrungsmittel Brot, lernen die Lebenswirklichkeit Gleichaltriger in anderen Ländern kennen und setzen sich mit globalen Zusammenhängen auseinander. Das Zusammenspiel von Handwerk,  Kirche und dem evangelischen Hilfswerk Brot für die Welt ist „ein wunderbares Beispiel für gelebten Glauben“, so der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford Strohm.
In diesem Jahr läuft die Aktion vom Erntedanktag (7. Oktober) bis zum 1. Advent (2. Dezember). Gemeinden können ihre Konfi-Gruppen bis zu den Sommerferien anmelden – und erhalten dann ein Aktionsset mit Flyern, Plakaten, Faltbeutel, Schiffchen und Festivalbändchen.

Informationen und Materialien zur Aktion und zu den unterstützten Projekten unter www.5000-brote.de. Anmeldungen erfolgen über den Fachbereich Konfirmandenarbeit des Pädago­gischen Instituts (PI) der Evangelischen Kirche von Westfalen. Kontakt: Iris Keßner und Sabine Gravili, Telefon (0 23 04) 7 55-1 66),  E-Mail sabine.gravili@pi-villigst.de.