Artikel teilen:

Hamas lässt drei Geiseln frei – Familien schockiert über Zustand

Im Gazastreifen sind drei weitere Geiseln aus der Gewalt der Hamas entlassen worden. Doch ihr schlechter Zustand sorgt in Israel für Entsetzen. Die Regierung droht mit Konsequenzen.

Die Terrororganisation Hamas hat – im Zuge eines Waffenruhe-Abkommens mit Israel – drei weitere in den Gazastreifen verschleppte Geiseln freigelassen. Die israelische Armee bestätigte am Samstag die Übergabe an Helfer des Roten Kreuzes. Von den drei nach monatelanger Gefangenschaft freigekommenen Männern soll einer auch die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen.

Angehörige reagierten schockiert angesichts des augenscheinlich schlechten Zustands der Entführten. Auf Fernsehbildern der Übergabe sahen sie blass und abgemagert aus. Eine Initiative der Geiselfamilien sprach von “verstörenden Bildern”. Israels Präsident Isaac Herzog verurteilte ein “Verbrechen gegen die Menschlichkeit”. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu drohte mit Konsequenzen. Details nannte er zunächst nicht.

Im Gegenzug für die Freilassung sollten Dutzende palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen entlassen werde. Etliche darunter waren zu lebenslangen Haftstrafen verurteilt worden.

Falls in den nächsten Wochen auch die übrigen 76 Geiseln freikommen, die sich noch im Gazastreifen befinden sollen, könnte dies den Weg zu einem dauerhaften Ende des Gaza-Kriegs ebnen. Auslöser war ein Angriff von Terroristen der islamistischen Hamas auf israelische Orte und Armeestützpunkte entlang der Grenze zum Gazastreifen am 7. Oktober 2023. Dabei wurden etwa 1.200 Menschen getötet und rund 250 Geiseln verschleppt. Etliche kamen inzwischen frei; viele wurden getötet. Die palästinensische Seite beklagt indes Zehntausende Todesopfer durch Angriffe Israels. Am 19. Januar trat eine Waffenruhe in Kraft.