Halle/Bielefeld – Zum Reformationsjubiläum lenken die diesjährigen Haller Bach-Tage ab 27. Januar den Blick auf die Lehre Martin Luthers. Höhepunkt des Festivals sei die Aufführung des Oratoriums „Luther in Worms“ des Komponisten Ludwig Meinardus (1827-1896) am 11. und 12. Februar in Halle und Bielefeld, wie die Veranstalter ankündigten. Damit solle auch der mittlerweile vergessene Musiker wieder ins Bewusstsein gerückt werden, der in der letzten Phase seines Lebens in Bielefeld-Bethel bei Friedrich v. Bodelschwingh als Kantor gearbeitet hatte.
Meinardus war ein Schüler von Franz Liszt, lernte an der Musikschule von Felix Mendelssohn Bartholdy und schrieb insgesamt 48 Musikstücke. Sein berühmtestes Werk, das Oratorium „Luther in Worms“, komponierte er aus Anlass der Reichsgründung von 1871. Der in Jever geborene Musiker erreichte nach mehreren Stationen 1886 Bielefeld, wo er wenig später für die Zionskirche auf dem Gelände der heute v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel arbeitete.
Insgesamt stehen zehn Konzerte auf dem Programm der 54. Haller Bach-Tage, darunter am 29. Januar eine Soiree mit dem Streicherquartett Bach Collegium München und ein Konzert der Nordwestdeutschen Philharmonie am 8. Februar. Das Motto des Festivals lautet in diesem Jahr „Aus der Seele muss man spielen“. Der Satz aus der Feder von Bachs Sohn Carl Philipp Emanuel (1714-1788) nehme Gedanken des Reformators auf, erklärte der Haller Kirchenmusikdirektor Martin Rieker. epd
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