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Händel-Festspiele mit mehreren Premieren

Die Einflüsse französischer Musik auf das musikalische Schaffen Georg Friedrich Händels (1685-1759) stehen im Mittelpunkt der Händel-Festspiele 2024 in Halle. Unter dem Motto „Oh la la! Händel? – Französische Inspirationen“ werden sie am 24. Mai kommenden Jahres mit einer Neuproduktion der Oper „Amadigi di Gaula“ eröffnet, wie die Stiftung Händel-Haus am Mittwoch in Halle mitteilte. Die Festspiele enden am 9. Juni.

Händels Ausbildung in Halle habe ihn mit französischer Kultur und Musik vertraut gemacht, sagte der Intendant der Händel-Festspiele, Bernd Feuchtner. Dies zeige sich in seiner Musik, die von französischen Tänzen und Ouvertüren beeinflusst sei. Auch die Libretti seiner Opern und Oratorien basierten häufig auf französischen Vorlagen, sagte Feuchtner.

Insgesamt sind den Angaben zufolge 77 Haupt- und Begleitveranstaltungen an 18 Aufführungsorten in und um Halle geplant. Auf dem Programm stehen demnach unter anderem eine Opern-Premiere von Händels „Terpsicore“ im historischen Goethe-Theater in Bad Lauchstädt und mit „Titus l’Empereur“ eine weitere Premiere im Carl-Maria-von-Weber-Theater in Bernburg.

Zur Eröffnung am 24. Mai wird es laut Veranstalter eine Open-Air-Veranstaltung auf dem Marktplatz in Halle geben. Dazu erklinge ein Carillonkonzert im Glockenspiel des Roten Turms, gefolgt von der 20. Orgelnacht mit fünf verschiedenen Orgelaufführungen. Zum Abschluss sind den Angaben zufolge zwei Open-Air-Konzerte in der Galgenbergschlucht in Halle geplant. Das traditionelle Finale verabschiede die Gäste unter anderem mit Händels Feuerwerksmusik sowie einem Feuerwerk, hieß es.

Für die Festspiele haben sich nach Angaben der Veranstalter mehrere international bekannte Stars der Barockmusik angekündigt, etwa Franco Fagioli, Sophie Juncker und Marie Lys. Am Dirigentenpult sind den Angaben zufolge unter anderem mit Michael Schneider, Dani Espasa oder Andrea Marcon überregional bekannte Experten der Barockmusik vertreten.

Im Rahmen der Festspiele werde auch der von der Stiftung Händel-Haus vergebene Händel-Preis der Stadt Halle an den französischen Dirigenten und Cembalisten Christophe Rousset überreicht. Das Kuratorium der Stiftung würdige damit Roussets jahrzehntelange, leidenschaftliche Interpretation von Händels Musik auf Originalinstrumenten, hieß es.

Geplant sei zudem eine internationale Konferenz zum Thema „Unendliche Schönheiten. Georg Friedrich Händel und die Musikkultur Frankreichs“. Dabei geht es den Angaben zufolge um die Voraussetzungen, den Umfang und die Bedeutung des Einflusses der französischen Musik auf Händels Schaffen.

Die Jahresausstellung „Charme, Esprit, Galanterie – Händel und Frankreich“ werde anhand historischer Bücher, Grafiken, Büsten und Musikinstrumente die Verbindung zwischen Händel und Frankreich beleuchten, hieß es weiter. Sie soll zu Händels Geburtstag am 23. Februar kommenden Jahres eröffnet werden und bis zum 7. Januar 2025 zu sehen sein.

Georg Friedrich Händel wurde in Halle geboren. Der Barockkomponist wirkte vor allem in London und komponierte zahlreiche Opern und Oratorien, darunter „Der Messias“ mit dem „Halleluja“.