Das Künstlerduo „Collectif Grapain“ aus Hannover erhält den diesjährigen Gustav-Weidanz-Preis für plastische Kunst. Die beiden Geschwister Arnaud und Maëva Grapain hätten sich mit ihren Arbeiten gegen 68 Bewerbungen aus dem gesamten Bundesgebiet durchgesetzt, teilte die Burg Giebichenstein Kunsthochschule am Donnerstag in Halle mit.
Die Geschwister, geboren 1989 und 1992 in Frankreich, überzeugten die Jury den Angaben zufolge mit der raumgreifenden und suggestiven Wirkungsästhetik ihrer Bildwerke. Demnach bearbeitet das Kollektiv Bildmotive und Plastiken aus Bausteinen der digitalen und natürlichen Welt, die „das Eigenleben und die Selbstgenügsamkeit“ von Maschinen, Netzwerken und künstlichen Räumen vermitteln sollen. Dabei verwenden sie Kabel, Schläuche, Glas oder digital bedruckte Flächen sowie Holz oder Steinwolle.
Das Künstlerduo hat an Kunsthochschulen in Lyon und Nizza studiert. Beide schlossen ihr Studium als Meisterschüler in Shanghai (China) sowie an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig ab. Ihre Arbeiten wurden vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Jahresstipendium für Bildende Kunst des Landes Niedersachsen 2021.
Der „Gustav-Weidanz-Preis für Plastik“ wird von der Kunsthochschule Burg Giebichenstein seit 1975 und in diesem Jahr zum 22. Mal vergeben. Er zählt nach eigenen Angaben bundesweit zu den wichtigsten Nachwuchsförderpreisen für Bildhauerinnen und Bildhauer. Die Auszeichnung ist mit 2.500 Euro dotiert und ermöglicht den beiden Preisträgern unter anderem eine Kabinettausstellung, die im Sommer 2024 im Kunstmuseum Moritzburg in Halle zu sehen sein wird.