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Grenzhus zeigt Ausstellung über Gebietswechsel nach 1945

Das Grenzhus Schlagsdorf zeigt seit Sonnabend die Sonderausstellung „Das Barber-Ljaschtschenko-Abkommen 1945 und seine Folgen“. Wenige Monate nach der Besetzung Deutschlands durch die Alliierten hätten Briten und Russen einen Gebietsaustausch zwischen Ratzeburger See und Schaalsee vereinbart, Ziel sei eine übersichtlichere Demarkationslinie gewesen, wie das Grenzhus in Schlagsdorf (Landkreis Nordwestmecklenburg) mitteilte. Im Kalten Krieg habe sich die Demarkationslinie wenig später zur tödliche Grenze zwischen Ost- und Westdeutschland verwandelt. Die Schau erzähle anhand von Einzelschicksalen und Dokumenten die Folgen der Entscheidung der Besatzungsmächte, hieß es.

Die Einwohner in den lauenburgischen Gebieten östlich vom Schaalsee hätten sich entscheiden können, ob sie bleiben oder mit den Briten weggehen. Fast alle hätten den Wechsel gewählt, nahezu leere Dörfer seien im Osten zurück geblieben, die von Flüchtlinge aus dem Sudetenland, Bessarabien, Pommern und Ostpreußen besiedelt wurden. Seit 1952 lebten sie im DDR-Grenzsperrgebiet. Nach der Wiedervereinigung sei aus der Trennlinie eine Verwaltungsgrenze zwischen zwei Bundesländern geworden, eine Rückabwicklung des Gebietsaustausches habe nicht stattgefunden.