Die Friedhofsgebühren in deutschen Großstädten unterscheiden sich nach wie vor um ein Vielfaches. Auch innerhalb der Bundesländer Hessen und Rheinland-Pfalz gibt es gravierende Unterschiede, wie eine aktuelle Erhebung der Verbraucherinitiative Aeternitas mit Sitz in Königswinter am Mittwoch mitteilte. So sind die beiden Landeshauptstädte Wiesbaden und Mainz die bundesweiten Spitzenreiter bei den Kosten einer Bestattung im Erdwahlgrab.
Für Grabnutzung, Beisetzung und die Nutzung der Trauerhalle fallen in Mainz aktuell 4.759 Euro und in Wiesbaden 4.711 Euro an – 50 Prozent mehr als im Bundesdurchschnitt und sogar fast fünfmal so viel wie im besonders günstigen Berlin (964 Euro). Kassel verlangt mit zurzeit 2.656 Euro die bundesweit höchsten Gebühren bei Bestattungen in Urnenreihengräbern. Die Stadt Frankfurt am Main liegt mit ihren Friedhofsgebühren bei Urnenbestattungen teils deutlich über dem Bundesdurchschnitt, bei Erdbestattungen hingegen im Mittelfeld.
Die Kosten für die Bestattung in einer Urnennische schwanken besonders stark. Die Stadt Ludwigshafen stellt dafür 4.223 Euro in Rechnung, Offenbach lediglich 2.102 Euro und Koblenz nur 1.460 Euro. Im bundesweiten Vergleich variieren die Gebührensätze für diese Bestattungsform sogar um mehr als den Faktor zehn.
Aeternitas, Verbraucherschützer und der Bund der Steuerzahler appellieren seit längerer Zeit an die Kommunen, nach Einsparmöglichkeiten bei den Friedhofsbetrieben zu suchen. Nicht mehr für Bestattungen genutze Flächen sollten aus dem öffentlichen Haushalt finanziert werden, wie andere Grünanlagen auch. Pflegestandards könnten abgesenkt, Überhangflächen umgenutzt werden.