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Grabmal Ottos des Großen wird restauriert

Am Grab von Kaiser Otto dem Großen im Magdeburger Dom haben Restaurierungsarbeiten begonnen. Das Grabmal werde derzeit mit einer geschlossenen Einhausung versehen, teilte die Kulturstiftung Sachsen-Anhalt als Eigentümerin des Kirchenbaus am Mittwoch in Halle mit. Vor dem Errichten des Sichtschutzes habe der evangelische Domprediger Jörg Uhle-Wettler eine nichtöffentliche liturgische Zeichenhandlung vorgenommen, hieß es.

An dem Grabmal sind laut Kulturstiftung umfangreiche Restaurierungsarbeiten geplant. Mehrere Schäden an dem Sarkophag sollen im Laufe dieses Jahres behoben werden.

Videobefahrungen hätten gezeigt, dass Stahleinbauten aus dem Jahr 1844, die den Sarkophag aus Kalkstein abstützen sollen, starke Korrosionsschäden aufweisen. Dadurch könnten die Marmorplatte, die das Grab abdeckt, sowie der Kalksteinkörper gesprengt werden, hieß es.

Die Deckplatte lagere zudem auf teilweise nur einen Zentimeter dünnen Wänden. Auch sei der Zustand im Inneren des Grabes unklar, etwa Verfassung und Alter des Holzsarges, in dem sich Textilien sowie menschliche Überreste befinden.

Sarkophag und Marmorplatte wiesen zudem Risse auf. Dadurch komme es zu einem Klimaaustausch mit dem Kirchenraum, der eine stark schwankende Temperatur und Luftfeuchtigkeit aufweise.

Otto I., genannt der Große (912-973), war ab 962 erster römisch-deutscher Kaiser. 937 gründete er in Magdeburg das Mauritiuskloster, aus dem später der erste Dom wurde. Hier wurden Otto und seine erste Frau Editha (910-946) bestattet. Im gotischen Nachfolgebau wurde das Otto-Grab zentral im Hohen Chor aufgestellt.