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Grab von Otto dem Großen muss aufwändig saniert werden

Das Grab von Kaiser Otto dem Großen im Magdeburger Dom muss umfassend saniert werden. Dazu muss der Holzsarg mit den Gebeinen des römisch-deutschen Herrschers vorübergehend entnommen werden, sagte Projektleiter Veit Dresely vom Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie am Mittwoch in Magdeburg.

Es bleibe jedoch dabei, dass die Gebeine Ottos dauerhaft in Magdeburg verbleiben, versicherte Dresely. Lediglich die Textil- und Holzfunde im Sarg müssten an andere Orte verbracht werden.

Das Grab im Hohen Chor des Domes wird seit Januar umfassend untersucht, nachdem im vergangenen Jahr massive Schäden an der Grablege festgestellt worden waren. Am 5. März wurde das Grab erstmals nach über 180 Jahren wieder geöffnet.

Dabei wurde laut Landesdenkmalamt eine fortgeschrittene Korrosion an Eisenklammern und -keilen festgestellt. Diese müssten dringend entnommen und ersetzt werden. Dafür sei es notwendig, den Steintrog, in dem sich der Holzsarg mit den sterblichen Überresten befindet, anzuheben und zeitweilig zu versetzen.

Ebenso wurden laut Dresely erhebliche Klimaschwankungen im Inneren des Sarkophags festgestellt, die den Grabinhalt stark gefährdeten. Der Steintrog sowie der Mörtel seien außerdem stark Salz-belastet.

Otto I., genannt der Große (912-973), war ab 962 römisch-deutscher Kaiser. 937 gründete er in Magdeburg das Mauritiuskloster, aus dem später der erste Dom wurde. Hier wurden Otto und seine erste Frau Editha (910-946) bestattet. Das Gebäude brannte 1207 nieder. Im gotischen Nachfolgebau wurde das Otto-Grab zentral im Hohen Chor aufgestellt.