Die GLS Bank belegt erneut einem Ranking zufolge den ersten Platz als „fairste und nachhaltigste Bank“ Deutschlands. Mit der jüngsten Bewertung durch die Nichtregierungsorganisation „Facing Finance“ erreiche die GLS Bank zum achten Mal in Folge den ersten Platz mit einer Bewertung von 97 Prozent, teilte die Genossenschaftsbank am Dienstag in Bochum mit. Eine hundertprozentige Bewertung sei erreicht worden in den Kategorien Forstwirtschaft, Arbeitsrechte, Energieerzeugung, Menschenrechte, Ausschluss von Öl und Gas, Rüstung und Steuern.
Die erneute Auszeichnung im Fair Finance Guide zeige, dass konsequentes Handeln für Mensch und Umwelt wirke. Dafür sorgten auch über 70.000 nachhaltige Geschäftskunden, erklärte Aysel Osmanoglu, Vorstandssprecherin der GLS Bank. Die Bank wurde 1974 in Bochum gegründet und hat nach eigenen Angaben rund 366.000 Kundinnen und Kunden. Sie ist damit die älteste und größte nachhaltige Bank Deutschlands. Neben Bochum gibt es Filialen in Berlin, Frankfurt, Stuttgart, München, Freiburg und Hamburg.
Der Fair Finance Guide (FFG), ein von der NGO Facing Finance koordiniertes Projekt, bewertet seit 2016 die Nachhaltigkeitsrichtlinien deutscher Banken und Sparkassen. In der aktuellen Untersuchung wurden zum achten Mal in Kooperation mit dem entwicklungspolitischen Südwind-Institut in Bonn und EarthLink die veröffentlichten Finanzierungs- und Anlagerichtlinien von 20 Banken anhand von 254 Kriterien aus 15 Themenbereichen auf ihre Übereinstimmung mit internationalen Nachhaltigkeitsstandards überprüft. Neben der GLS Bank gehören die Kirchenbanken und Alternativbanken EthikBank, der Finanzdienstleister Tomorrow, die KD-Bank, Triodos Bank und die Pax-Bank zu den Besten im Ranking.
Durch das Aufgreifen neuer Themen wie Tiefseebergbau halte der FFG mit den globalen Nachhaltigkeitsherausforderungen Schritt, erklärte Ulrike Lohr, Referentin am Südwind-Institut. Tiefseebergbau entwickle sich zu einer Bedrohung für die Ozeane und zu einem Risiko für Kreditgeber.
Obwohl deutsche Banken sich bei den meisten der untersuchten Themen langsam transparenter und verantwortungsvoller ausrichteten, hätten seit Beginn des Ukraine-Krieges verschiedene Banken ihre Richtlinien im Rüstungssektor gelockert, hieß es. Häufig unter Verweis auf die Notwendigkeit, die Streitkräfte der EU-Staaten auszurüsten, fehle den meisten Banken jedoch ein differenziertes Regelwerk, das die Finanzierung auf die Ausrüstung der Streitkräfte innerhalb der EU beschränkt oder geächtete Waffen und Waffenexporte in Kriegsgebiete ausschließt, bemängelt der jüngste Ranking-Bericht.