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Gewalteskalation in Huwara – Palästinenser erschossen

Erneut ist es zu Zusammenstößen zwischen Palästinensern, israelischen Siedlern und der israelischen Armee in dem palästinensischen Ort Huwara im besetzten Westjordanland gekommen. Dabei wurde in der Nacht zu Freitag ein 19-jähriger Palästinenser erschossen. Laut Angaben der israelischen Armee hatten sich Dutzende Israelis in dem Gebiet versammelt. In der Folge hätten beide Seiten mit Steinen geworfen.

Es gebe Berichte von “Vandalismusakten auf Eigentum palästinensischer Bewohner der Stadt durch israelische Zivilisten”, teilte die Armee mit. Nach palästinensischen Berichten wurden rund 60 Personen durch Tränengas verletzt.

Israelischen Medienberichten zufolge hatten sich israelische Siedler, darunter auch der radikale Parlamentsabgeordnete Zvi Sukkot, am Abend in Huwara versammelt, um eine Laubhütte (Sukkah) zu errichten. Sukkot begründete dies in einem Beitrag auf X (zuvor Twitter) mit einem palästinensischen Terrorangriff am Donnerstagnachmittag. Ein Palästinenser hatte laut Medienberichten auf ein Fahrzeug mit einer israelischen Familie geschossen und war am Tatort von israelischen Soldaten erschossen worden. Die Armee ordnete die Schließung aller Geschäfte in Huwara an.

Der israelische Minister für nationale Sicherheit, der Rechtsradikale Itamar Ben-Gvir, erklärte am Freitag auf X, das Leben von Israelis habe Vorrang vor der Bewegungsfreiheit und dem Handel der “Palästinenser”.

Die israelische Armee kündigte unterdessen an, für das Fest der Thorafreude (Simchat Thora) die Grenzübergänge zu den besetzten palästinensischen Gebieten und nach Gaza zu schließen. Übertritte seien während der Schließung nur in “humanitären, medizinischen und außergewöhnlichen Fällen und vorbehaltlich der Genehmigung des Koordinators für Regierungsaktivitäten in den Gebieten erlaubt”, zitiert die Zeitung “Haaretz” (Freitag) aus einer Mitteilung der Armee. Israel riegelt zu jüdischen Feiertagen sowie zu Wahltagen regelmäßig die Grenzübergänge für Palästinenser ab.