Jeder kann mit einfachen Übungen etwas für seine mentale Gesundheit tun – davon ist Coachin Daniela Wiesler überzeugt. Die Resilienztrainerin hat ein paar Tipps, wie wir achtsamer und gelassener durchs Leben kommen:
– : Über den Tag verteilt immer wieder mal eine Minute innehalten, um innerlich Ruhe zu finden. Folgende Fragen helfen dabei: Wie geht es mir gerade körperlich? Welche Gedanken treiben mich um? Wie fühle ich mich in diesem Moment?
– : “Wir sind ganz viel im Außen unterwegs und halten selten inne. Wir sind mit dem Körper zwar da, aber der Kopf ist woanders – darüber verpassen wir den gegenwärtigen Moment.” Um die Aufmerksamkeit aufs Hier und Jetzt zu lenken, können die Sinne genutzt werden: Was sehe, höre, rieche, schmecke und fühle ich gerade? Weil sich das Gehirn nur auf eine Sache konzentrieren kann, wird so auch das stressende Gedankenkarussell abgeschaltet.
– : Das Gehirn ist nur bei ganz automatisierten Abläufen zum Multitasking fähig, bei komplizierteren Vorgängen ist das Scheitern vorprogrammiert. Die Aufmerksamkeit ist schlechter, die Tätigkeit dauert länger und ist anstrengender – und auch das Ergebnis ist schlechter.
– : Erst den eigenen Namen auf ein Blatt Papier schreiben, dann den Fuß heben und in der Luft einen Kreis malen. Im zweiten Schritt mal beides gleichzeitig probieren.
– : Hamsterräder drehen sich immer schneller, je mehr man in ihnen rennt. Der Ausweg: eine kleine Pause machen, tief durchatmen, sich orientieren und Tätigkeiten priorisieren.
– : Viele checken schon im Bett ihr Handy und lassen sich so den Morgen von schlechten Nachrichten vermiesen. Besser ist es, eine Morgenroutine zu etablieren, die einen gut und entspannt in den Tag starten lässt – vielleicht mit einer Tasse Kaffee am Fenster, einem kleinen Spaziergang oder einer Meditation.
– Vor einer Klassenarbeit, einer Präsentation oder anderen stressigen Situationen hilft diese Atemübung: beim Einatmen bis 4 zählen, kurz pausieren, beim Ausatmen bis 7 zählen, wieder pausieren. Durch die längere Ausatemphase wird dem Körper das Signal zur Entspannung gegeben, Herz- und Pulsfrequenz sinken. “Wenn wir aufgeregt sind, können wir uns damit gut runterregulieren – wir haben das Werkzeug selbst in der Tasche.”
– : Das menschliche Gehirn ist aus Überlebensgründen darauf programmiert, besonders nach negativen und gefährlichen Dingen Ausschau zu halten. Die Folge: Negatives wird fünf Mal stärker wahrgenommen als Positives. Es ist deshalb hilfreich, den Geist bewusst auf Positives zu lenken. “Alles ist immer gleichzeitig da – die Frage ist: Lenken wir den Blick auf die Blumen auf dem Tisch oder auf den Dreck in der Ecke?”