Nach der Krankenhausreform bringt Gesundheitsminister Lauterbach nun die Reform der ambulanten Versorgung auf den Weg. Die Widerstände dürften groß bleiben.
Die von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) geplante Reform der ambulanten Versorgung ist am Mittwoch Thema im Kabinett. Die Bundesregierung will dazu ein Gesetz auf den Weg bringen, mit dem Lauterbach die Versorgung von Kranken verbessern will. Geplant ist unter anderem eine bessere, teils pauschale Vergütung für Hausärzte. Aber auch Pflegekräfte und Hebammen sollen eine größere Mitsprache bekommen. Die geplante Reform stieß bisher bei Krankenkassen und Verbänden auf wenig Gegenliebe. In einer Anhörung im Bundestag hatten sich lediglich die Hausärzte positiv geäußert.
Aktuell kritisierte die Diakonie den Entwurf des sogenannten Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetzes als unzureichend. Innovative Ansätze wie Gesundheitskioske, Primärversorgungszentren und Gesundheitsregionen fehlten, erklärte der evangelische Wohlfahrtsverband vor der Kabinettsentscheidung. Sie seien “wichtige Bausteine, um unser Gesundheitssystem zukunftsfähig und niedrigschwellig auszurichten”, sagte Vorständin Maria Loheide. Dabei handelt es sich um Ansätze, die etwa Orientierung im Gesundheitssystem, Beratung sowie zusätzliche nicht-ärztliche oder umfassendere Versorgung bieten sollen.