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Gerlach: Corona-Infektionslage in Bayern nicht besorgniserregend

Die aktuelle Corona-Infektionslage ist der bayerischen Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) und mehreren Experten zufolge nicht besorgniserregend. Zwar stiegen die gemeldeten SARS-CoV-2-Infektionen auch in Bayern, sagte Gerlach nach einem Treffen mit Virologen, Ärzte- und Behördenvertretern am Donnerstag. Die Zunahme von Atemwegserkrankungen sei im Herbst und Winter nicht ungewöhnlich. Darauf habe etwa das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) ausdrücklich hingewiesen.

Die derzeit zirkulierenden Corona-Virentypen lösten vor dem Hintergrund der „guten Immunitätslage der Bevölkerung nur selten schwere Krankheitsverläufe aus“, sagte Gerlach und ergänzte: „Glücklicherweise sind wir heute in einer ganz anderen Situation als noch zu Beginn oder in der Mitte der Pandemie.“ Wegen der erfolgreichen Impfkampagne und durchgemachten Infektionen habe man einen sehr hohen Immunitätsgrad in der Bevölkerung: „Entscheidend ist und bleibt Eigenverantwortung und gegenseitige Rücksichtnahme.“

Gerlach kritisierte den umstrittenen Aufruf von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) vom Wochenende, Weihnachtsfeiern zu meiden: „Es ist falsch, die Menschen unnötig zu verunsichern.“ Corona werde „nicht mehr weggehen“, man müsse deshalb lernen, mit dem Virus zu leben und umzugehen. So sei eher das freiwillige Tragen von Masken in bestimmten Situationen das Gebot der Stunde und „nicht staatliche Bevormundung“, sagte Gerlach. Auch Experten hatten Lauterbachs Aussage als Panikmache kritisiert.

An dem Gespräch mit der Ministerin nahmen neben Virologen auch Vertreter von ärztlichen Verbänden und Universitätskliniken sowie Krankenhausärzte teil. Dabei waren darüber hinaus auch Mitglieder der Ständigen Impfkommission und des LGL. (00/4081/14.12.2023)