Der Präsident des Landgerichts Regensburg, Alfred Huber, hat die besondere Verantwortung von Juristinnen und Juristen im Zusammenhang mit dem NS-Unrecht hervorgehoben. Juristinnen und Juristen müssten „aktiv für Demokratie und Rechtsstaat eintreten“, sagte er laut einer Mitteilung des Landgerichts Regensburg vom Donnerstag. Anlass war eine Veranstaltung für angehende Rechtsreferendare, die sich mit dem nationalsozialistischen Unrecht sowie dem Unrecht der SED-Diktatur als Bestandteil ihrer Ausbildung auseinandersetzen sollten.
Als Beispiel diente die Lebensgeschichte des Juristen und NS-Gegners Hans Litten, die von seiner Nichte Patricia Litten vorgetragen worden sei. Der Fall Hans Litten zeige in erschreckender Weise, „was geschehen kann, wenn der Rechtsstaat abgeschafft wird und unkontrollierte Macht mit staatlicher Willkür zusammentrifft“, sagte der Landgerichtspräsident. Seit Januar 2022 gehört die Auseinandersetzung mit NS- und SED-Unrecht nach dem Deutschen Richtergesetz zur juristischen Referendarausbildung.