Artikel teilen:

Geplanter Verkauf der Diakoneo-Kliniken in Nürnberg zieht sich

Der evangelische Sozialkonzern Diakoneo will seine beiden Nürnberger Kliniken loswerden – doch die Verhandlungen mit der Stadt und dem kommunalen Klinikum Nürnberg ziehen sich. Zwar teilte Diakoneo am Mittwochabend mit, die Verhandlungspartner hätten sich auf „Eckpunkte“ verständigt, Details nannte das Unternehmen aber nicht. Vor rund zwei Wochen hatte Diakoneo mitgeteilt, sich angesichts der Millionen-Defizite der vergangenen Jahre komplett von seiner Gesundheitssparte trennen zu wollen. Bereits abgestoßen wurde Ende vergangenen Jahres das „Diak Klinikum“ im baden-württembergischen Schwäbisch Hall.

Für die Klinik Hallerwiese und die Cnopfsche Kinderklinik in Nürnberg ist Diakoneo schon länger auf der Suche nach Käufern – bis zur finalen Entscheidung gegen das weitere Engagement im Gesundheitssektor war bei Diakoneo auch zu hören, dass man sich den Einstieg von Investoren oder Kooperationen bei den Nürnberger Kliniken vorstellen kann. Die Klinik Hallerwiese in Schwabach hatte Diakoneo gemeinsam mit der Kommune unter der Dachmarke Diakoneo betrieben. Inzwischen gehört es ganz zum Sozialunternehmen und soll ebenfalls schnellstmöglich verkauft werden. Das Gleiche gilt für das Medizinische Versorgungszentrum in Neuendettelsau, das einst auch eine Klinik war.

Das Sozialunternehmen will sich künftig vor allem auf die Bereiche Bildung und Dienste für Menschen konzentrieren. Das heißt: Diakoneo will weiterhin Träger von Kitas und Schulen bleiben, Einrichtungen für Senioren und Menschen mit Behinderungen betreiben. Diakoneo ist mit rund 10.000 Mitarbeitenden einer der größten diakonischen Träger in Süddeutschland. 2.000 davon arbeiten in Baden-Württemberg, 8.000 in Bayern. Entstanden ist Diakoneo im Jahr 2019 aus der Fusion der bis dahin jeweils selbstständigen Diakonie Neuendettelsau und dem Diakoniewerk Schwäbisch Hall. (0715/27.02.2025)