Artikel teilen:

Genetische Veränderungen: Schwangere in SH nutzen häufiger Bluttests

In Schleswig-Holstein haben im vergangenen Jahr 43 Prozent der Schwangeren einen vorgeburtlichen Bluttest auf Trisomien vornehmen lassen. Ein Jahr zuvor lag dieser Wert noch bei 33,9 Prozent. Das zeige eine aktuelle Analyse der Abrechnungsdaten von Barmer-versicherten Frauen, teilte die Barmer-Krankenkasse am Freitag in Kiel mit. Der nichtinvasive Test untersucht das Erbgut des ungeborenen Kindes auf die Trisomien 13, 18 und 21, welche die körperliche und geistige Entwicklung in unterschiedlichem Ausmaß beeinflussen können. Die häufigste Trisomie ist das Down-Syndrom (Trisomie 21).

Seit Juli 2022 übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für den Bluttest. Der Test kann laut Barmer allerdings nicht feststellen, ob das Kind insgesamt gesund ist.

Ziel der Aufnahme des Tests in den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung war den Angaben zufolge, die Zahl invasiver pränataler Untersuchungen zu verringern. Solche Tests, wie etwa die Fruchtwasseruntersuchung, bergen Risiken wie vorzeitigen Blasensprung, Infektionen oder Blutungen. Laut aktueller Barmer-Analyse gibt es bisher keinen Hinweis darauf, dass die Einführung des Bluttests die Anzahl invasiver Untersuchungen tatsächlich verringert hat. Die Barmer-Krankenkasse hat in SH rund 350.000 Mitglieder.