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Gemischte Bilanz nach Weltklimagipfel

Bonn – Nach zweiwöchigen Verhandlungen haben sich die Delegierten bei der Weltklimakonferenz in Bonn auf weitere Schritte zur Umsetzung des Pariser Klimaabkommens verständigt. Sie legten unter anderem einen Plan zur Erarbeitung von Transparenzregeln und Berichtspflichten vor. Dabei geht es zum Beispiel um die Frage, wie der CO2-Ausstoß der einzelnen Staaten gemessen werden soll. Beschlüsse dazu stehen beim nächsten Klimagipfel 2018 im polnischen Katowice (Kattowitz) an. Zudem stellten sie die Weichen für eine Überprüfung der globalen Klimaschutz-Maßnahmen im kommenden Jahr.
Umweltschützer zogen eine gemischte Bilanz des Gipfels. „Der Geist von Paris blitzt in Bonn kaum auf“, erklärte Greenpeace-Geschäftsführerin Sweelin Heuss. Positiver äußerte sich dagegen der WWF: „Die Klimakonferenz in Bonn war kein Paukenschlag, aber sie hat das geliefert, was sie liefern musste“, sagte WWF-Klimaexperte Michael Schäfer.
Entwicklungsorganisationen prangerten vor allem das Fehlen konkreter finanzieller Zusagen zur Bewältigung von Klimaschäden in ärmeren Ländern an. Dies sei vor allem für die kleinen Inselstaaten eine „herbe Enttäuschung“, kritisierte die Klimaexpertin von „Brot für die Welt“, Sabine Minninger. Der Versuch, den Umgang mit bereits eingetretenen Schäden höher auf die klimapolitische Agenda zu setzen, sei am Desinteresse der reicheren Staaten gescheitert. Auch die Hilfsorganisation Care kritisierte, die Interessen der am meisten vom Klimawandel betroffenen Weltregionen seien zu wenig berücksichtigt worden. epd