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Gegen Exen und Abfragen: Gewerkschaft ruft zu Teilnahme an Demos auf

Am kommenden Wochenende wollen junge Leute, Eltern und Pädagogen gegen unangekündigte Tests an Schulen demonstrieren. Mehr als 52.000 Menschen hätten bereits die Online-Petition „Schluss mit Abfragen und Exen“ unterzeichnet, teilte die Gewerkschaft Erziehung und Bildung (GEW), die zu den Erstunterzeichnern gehört, am Mittwoch mit. Sie ruft die Unterstützer nun auch zur Teilnahme an den Demonstrationen am Samstag (5. April) in München und am Sonntag (6. April) in Nürnberg auf.

Unangekündigte Leistungsnachweise führten zu mehr Ängstlichkeit, weniger Freude am Lernen und schlechteren Leistungen, sagte die GEW-Landesvorsitzende Martina Borgendale. In anderen Bundesländern werde auf unangekündigte Leistungsnachweise verzichtet. „Wir müssen uns endlich auch in Bayern auf den Weg machen zu einer positiven Lernkultur – gerade angesichts der großen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts“, forderte Borgendale. Sie wird auch bei der Demo in München eine Rede halten. Die Petition soll am 8. April offiziell im Landtag übergeben werden.

Auch Grüne und SPD im Landtag machen sich für eine Abschaffung von Exen und Abfragen stark. Kultusministerin Anna Stolz (Freie Wähler) hatte im vergangenen Jahr angekündigt, Leistungsnachweise unter die Lupe zu nehmen – und auch ob sie angekündigt werden sollten oder nicht. Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sprach daraufhin ein Machtwort: „Exen und Abfragen werden natürlich bleiben.“ Als Grund führte er an, dass eine Abschaffung, die Leistungsdichte verschlechtern würde. Die GEW vertritt 275.000 Männer und Frauen in pädagogischen Berufen. (1148/02.04.2025)