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Gedenkstele für Dietrich Bonhoeffer in Weimar

Zum 80. Todestag des NS-Widerstandskämpfers Dietrich Bonhoeffer (1906-1945) ist am Mittwoch in Weimar eine Gedenkstele zu Ehren des Theologen eingeweiht worden. Laut den Initiatoren soll mit dem Denkmal ein Begegnungsort zwischen ganz unterschiedlichen Menschen geschaffen werden. Der Superintendent des evangelischen Kirchenkreises Weimar, Henrich Herbst, sagte, die „Erinnerung an Dietrich Bonhoeffer ist gerade jetzt besonders wichtig, wo wir sehen, wie an vielen Stellen liberale Demokratien unter Druck geraten“. Bonhoeffer befand sich einige Wochen lang in einem SS-Gebäude in der Nähe des KZ Buchenwald in Gefangenschaft.

Die Kalkstein-Stele wurde vom Weimarer Künstler Walter Sachs gestaltet. Auf vier Edelstahltafeln sind Worte Bonhoeffers zu sehen. So zeigt eine der Tafeln die Strophen des Gedichtes „Von guten Mächten treu und still umgeben“, welches Bonhoeffer Ende 1944 in Gestapo-Haft verfasste. Seine Verlobte Maria von Wedemeyer (1924-1977) erhielt das Gedicht in einem Brief, der die Kontrolle in der Berliner Gestapo-Haft passieren konnte.

Bonhoeffer war als Vertreter der Bekennenden Kirche in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt worden. Am 9. April 1945, wenige Wochen vor Ende des Zweiten Weltkrieges, wurde der Theologe auf ausdrücklichen Befehl Adolf Hitlers im bayerischen KZ Flossenbürg hingerichtet.

Die Errichtung der Stele in Weimar erfolgte auf Anregung des Ortsteilrates Weimar Nord mit Unterstützung des Evangelischen Kirchenkreises Weimar und der Kirchengemeinde Weimar. Die Stiftung Wohnen Plus in Weimar hat das Grundstück zur Verfügung gestellt.