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Gedenkort für die Opfer der Amokfahrt in Trier eröffnet

Für die Opfer einer Amokfahrt durch Trier ist eine zentrale Gedenkstätte errichtet worden. Das Verbrechen sorgte Ende 2020 für großes Entsetzen. Ein Mann fuhr mit einem Auto durch die Fußgängerzone und tötete Passanten.

Zur Erinnerung an die Opfer einer Amokfahrt durch die Trierer Innenstadt ist am Sonntag eine zentrale Gedenkstätte eröffnet worden. “Es ist ein Ereignis, das zu dieser Stadt gehört”, betonte Oberbürgermeister Wolfram Leibe am vierten Jahrestag der Tat. Er sprach mit stockender Stimme zu rund einhundert Menschen, die am Gedenken teilnahmen.

Um 13.46 Uhr läuteten für vier Minuten die Glocken des Trierer Doms – so lange dauerte die Fahrt des Amokfahrers durch die Fußgängerzone. Am 1. Dezember 2020 fuhr ein Mann mit einem Geländewagen mit hoher Geschwindigkeit durch die Straßen und steuerte gezielt arglose Passanten an.

Fünf Menschen starben unmittelbar an den Folgen der schweren Verletzungen, zwei weitere im Nachgang des Ereignisses. Zudem gab es dutzende Geschädigte. Der Amokfahrer wurde zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt.

Für die Opfer wurde nahe dem Stadttor Porta Nigra, dem römischen Wahrzeichen der Stadt, die zentrale Gedenkstätte mit sechs großen Bronzestelen errichtet. Auch eine Plakette mit Informationen zum Geschehen wurde dort enthüllt. Musiker des Philharmonischen Orchesters der rheinland-pfälzischen Stadt begleiteten das Gedenken.

“Es ist in Ordnung, dass die Gedenkstätte mitten in der Stadt ist”, betonte Leibe und unterstrich, dass Gestaltung und Ort eng mit den Hinterbliebenen abgestimmt wurden. Die Kosten für die Errichtung habe die Stadt übernommen. Der Oberbürgermeister verwies zudem auf die ehrenamtliche Arbeit der Stiftung für die Betroffenen der Amokfahrt.

Als Zeichen der Anteilnahme kamen Spenden in Höhe von mehr als einer Million Euro zusammen. Die Stiftung verwaltet das Geld und zahlt es an Hinterbliebene oder weitere Betroffene aus. Die Amokfahrt hatte auch international für Entsetzen gesorgt.

Trier gilt als eine der ältesten Städte in Deutschland und begrüßt unter anderem aufgrund seiner römischen und christlichen Unesco-Weltkulturerbestätten zahlreiche Touristen aus aller Welt.