Zum Weltgedenktag für verstorbene Kinder am Sonntag beteiligen sich evangelische und katholische Kirchengemeinden in Mitteldeutschland mit Andachten und Gedenk-Angeboten. Eltern, Geschwister, Verwandte und Freunde von verstorbenen Kindern seien zur Teilnahme eingeladen, teilte die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) am Mittwoch in Erfurt mit.
In Magdeburg werde der Tag mit einer Gedenkzeit in der katholischen Kathedrale St. Sebastian begangen. Dabei soll es möglich sein, gemeinsam Trauer auszudrücken, still zu werden und Trost und Zuspruch zu erfahren, hieß es. Die meditative Feierstunde führe die Anwesenden zum Schluss an den Trauerort „Fermate“ im Westportal der Kathedrale, wo sie eine Kerze für ihr verstorbenes Kind anzünden und den sie an jedem Tag im Jahr besuchen können.
In Meiningen findet am 17. Dezember ein ökumenischer Gedenkgottesdienst „Weihnachten ohne dich“ statt. Er richte sich vor allem Menschen, die trauern, weil sie einen lieben Menschen verloren haben. In Erfurt lade der Verein „Verwaiste Eltern“ am Sonntag alle Betroffenen zu einer Gedenkfeier in die Erfurter Brunnenkirche ein.
In Deutschland sterben den Angaben zufolge jährlich etwa 20.000 Kinder und junge Erwachsene durch Krankheit, Unfall, Früh- oder Totgeburt. Viele trauernde Eltern leiden auch nach Jahren noch stark unter dem Verlust. Unter dem Motto „Worldwide Candle Lighting“ – weltumspannendes Kerzenleuchten – findet jedes Jahr am zweiten Sonntag im Dezember der Gedenktag für verstorbene Kinder statt. Trauernde stellen an dem Tag jeweils um 19 Uhr Ortszeit eine brennende Kerze ins Fenster.