2023 haben Bayerns Frauen durchschnittlich wieder weniger Kinder bekommen. Schon 2022 war die Zahl gesunken. Ob sich der Abwärtstrend fortsetzt, ist aber noch offen.
Bayerns Frauen bekommen immer weniger Nachwuchs. Nach Angaben des Bayerischen Landesamts für Statistik vom Mittwoch sank die Geburtenrate im Freistaat 2023 das zweite Mal hintereinander um 0,12 Punkte gegenüber dem Vorjahr auf 1,37 Kinder je Frau. Tiefer als 2023 war der Wert zuletzt 2011.
Die Geburtenrate oder zusammengefasste Geburtenziffer eines Jahres gibt an, wie viele Babys eine Frau durchschnittlich im Laufe ihres Lebens bekommen würde, wenn die Verhältnisse dieses Jahres unverändert blieben. Berücksichtigt wird dabei das Geburtsverhalten aller Frauen zwischen 15 und 49 Jahren.
In Universitätsstädten bekämen Frauen tendenziell weniger Kinder, heißt es weiter. Dort lebten zwar vergleichsweise viele Frauen im entsprechenden Alter, diese konzentrierten sich aber häufig mehr auf ihre Ausbildung oder den Berufseinstieg. Frauen mit deutscher Staatsangehörigkeit hätten im Schnitt 1,3 Kinder, bei Frauen mit ausländischer Staatsangehörigkeit seien es 1,67.
Die meisten Kinder pro Frau gebe es im Landkreis Neustadt an der Waldnaab mit 1,77, gefolgt von der kreisfreien Stradt Kaufbeuren (1,71) und den Landkreisen Amberg-Sulzbach und Unterallgäu mit je 1,67 Kindern pro Frau. Das liege teilweise auch daran, dass in manchen der Gebiete US-Streitkräfte stationiert seien, deren Geburten miterfasst würden.
2021 waren außergewöhnlich viele Geburten verzeichnet worden, Frauen in Bayern hatten damals im Schnitt 1,61 Kinder – der höchste Wert seit 1972. Das könnte mit der Corona-Pandemie zusammenhängen, so die Vermutung. Ob die zuletzt niedrigen Zahlen eine Schwankung seien oder ob sich dieser Trend in den nächsten Jahren fortsetzt, wird sich den Statistikern zufolge erst in den nächsten Jahren zeigen. Deutschlandweit hatten Frauen 2023 im Schnitt 1,35 Kinder.