Vaginale Blutung nach den Wechseljahren oder Unterleibsschmerzen: Symptome wie diese sollten ernst genommen werden, sagen Fachleute. Sie könnten auf Gebärmutterkrebs hindeuten.
Gebärmutterkrebs wird nach einer neuen Studie von Frauen als mögliche Erkrankung zu selten in den Blick genommen. So ist sich mehr als jede dritte Frau über 50 Jahren (40 Prozent) nicht sicher, welche Symptome auf die Erkrankung hinweisen könnten. Das ist das Ergebnis einer Umfrage unter rund 1.000 Frauen, die am Mittwoch vom Pharmaunternehmen AstraZeneca veröffentlicht wurde. Mehr als drei Viertel (77 Prozent) der Frauen sei zudem der Risikofaktor “höheres Alter” nicht bekannt.
Gebärmutterkrebs – auch Gebärmutterschleimhautkrebs, Gebärmutterkörperkrebs und Endometriumkarzinom genannt – ist laut Angaben die häufigste Krebserkrankung der weiblichen Genitalorgane; die Prognose sei bei früher Erkennung aber für gewöhnlich gut.
Die Erkrankung tritt meist nach den Wechseljahren auf; hier ist demnach unter anderem jede vaginale Blutung sowie ungewöhnlicher Ausfluss aus der Scheide ein Warnsignal. Auch Schmerzen im Unterbauch und unerklärlicher Gewichtsverlust könnten auf Gebärmutterkrebs hindeuten. Bei Symptomen wie diesen sollten Betroffene sich in einer gynäkologischen Praxis untersuchen lassen, so die Empfehlung.
Etwa 80 Prozent der Endometriumkarzinome sind laut Angaben hormonabhängig: Eine späte Menopause, eine frühe erste Menstruation sowie Kinderlosigkeit erhöhen das Risiko für die Erkrankung. Auch die Einnahme östrogenhaltiger Arzneimittel ohne Gestagen-Zusatz während der Wechseljahre gilt demnach als Risikofaktor. Zudem könnten Übergewicht, Bewegungsmangel und Typ-2-Diabetes einen Einfluss haben, hieß es.
Am häufigsten wird die Diagnose laut Angaben bei Patientinnen zwischen 65 und 84 Jahren gestellt, bei einem Viertel aller Erkrankten allerdings erst in einem fortgeschrittenen Stadium. Dies erschwere die Behandlung und verschlechtere die Prognose deutlich.