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Gabelstapler beschädigt Münchner Mariensäule

Die Münchner Mariensäule steht seit weit über 350 Jahren im Zentrum der bayerischen Landeshauptstadt. Erlebt hat das Friedensdenkmal schon einiges. Nun ist es wieder einmal beschädigt worden.

Passiert ist es beim Abbau der Holzbuden des zu Ende gegangenen Münchner Christkindlmarkts auf dem Marienplatz: Gegen 6.40 Uhr war am 28. Dezember der Fahrer eines Gabelstaplers mit dessen Gabeln gegen das Mauerwerk der berühmten Mariensäule gestoßen, wie die Polizei in ihrem Bericht vom Freitag mitteilte. Dadurch sei dieses beschädigt worden. Anschließend habe der 57-Jährige die Polizei verständigt, die den Unfall aufgenommen und die Stadt München darüber in Kenntnis gesetzt habe. Die Münchner Verkehrspolizei habe die weiteren Ermittlungen übernommen.

Das Friedensdenkmal vor dem Münchner Rathaus ließ Kurfürst Maximilian I. 1638 zum Dank dafür errichten, dass München und Landshut im Dreißigjährigen Krieg nicht zerstört wurden. Sie wurde vom damaligen Freisinger Bischof Veit Adam von Gepeckh geweiht. Gewidmet ist die Säule der Gottesmutter Maria, sie galt einmal als Mittelpunkt des Landes. Alle Entfernungsangaben auf Wegweisern nach München geben die Strecke bis zur Mariensäule an.

Die vergoldete überlebensgroße Madonna auf der Mondsichel mit dem segnenden Christuskind auf dem Arm stammt aus der Frauenkirche, wo sie bis 1613 den Hochaltar schmückte. Auf dem Sockel bekämpfen vier Heldenputti Drachen, Löwen, Basilisken und Natter. Die Untiere stehen sinnbildlich für Hunger, Krieg, Pest und Ketzerei. Die Münchner Mariensäule war Vorbild für viele andere Säulen, etwa in Wien und Prag. Erst 2023 war sie renoviert worden. Die Natursteinoberflächen sowie die bronzenen Figuren wurden damals gereinigt und konserviert, Fugen saniert und Inschriften neu gefasst.