Der Mindener Superintendent Jürgen Tiemann sprach mit Thomas Krüger über Toleranz, Bildung und ein gutes ökumenisches Miteinander in der Stadt.
Minden ist die einzige Station des Reformations-Trucks in der westfälischen Landeskirche. Warum ist die Wahl auf Minden gefallen?
Dass es Minden gemeinsam mit Metropolen wie London und Rom, Wien und Prag in die Liga der Städte auf dem Stationenweg geschafft hat, ist eine besondere Ehre und Freude. Bei unserer Bewerbung haben wir auf die Geschichte der Stadt zur Zeit der Reformation verwiesen. Die evangelische Mindener Bürgerschaft schuf sich nicht nur vergleichsweise früh ihre eigene satzungsmäßige Religionsfreiheit, zugleich etablierte sie ein geordnetes Bildungssystem. Im Laufe der folgenden Jahrhunderte gab es dann ein bemerkenswert gutes ökumenisches Miteinander der römisch-katholischen, lutherischen und reformierten Konfessionen.
Kirche und Stadt haben für ihr Programm zum Stationenweg das Motto „Nicht ohne dich!“ gewählt. Was steckt dahinter?
Heute ist Minden aufgrund eines guten und fruchtbaren Miteinanders in den Bereichen Kultur, Bildung und sozialer Arbeit eine Stadt der Vielfalt, die jede und jeden willkommen heißt. Unter dem Motto „Nicht ohne dich!“ wollen Stadt und evangelische Kirche mit vielen Partnern deutlich machen, was bei aktuellen Themen, wie der Inklusion von Menschen mit Behinderungen, der Integration von Flüchtlingen, dem Miteinander der Generationen und dem interreligiösen Dialog erreicht, aber auch noch zu verbessern ist.