Ein vermeintlicher Haushaltsunfall entpuppt sich als Mord. In ihrem dritten gemeinsamen Fall geraten die beiden Ermittlerinnen im Rostocker “Polizeiruf 110” über unterschiedliche Ermittlungsansätze aneinander.
Mascha Kovicz (Meira Durand) macht sich nach dem Abendessen mit ihrer kleinen Tochter Holli (Mathilda Graf) ausgehfertig. Das Mädchen ist den nächtlichen Bummel durch die Rostocker Szene gewohnt. Sie malt in der Ecke einer Disco, während ihre Mutter tanzt, trinkt und Drogen konsumiert. Auch dass ihre Mutter bewusstlos auf der Toilette zusammenbricht, scheint das Kind nicht zum ersten Mal zu erleben. Holli hilft ihrer Mutter, wieder auf die Beine zu kommen.
Wenig später brechen die beiden in eine Wohnung ein und leeren den Kühlschrank. Als das Mädchen ins Wohnzimmer geht, findet sie eine tote Frau. Sie wurde offenbar mit einem Kissen erstickt. Mascha haut mit Holli ab, ohne die Polizei zu rufen. Am nächsten Tag finden die Beamten ihre Fingerabdrücke in der Wohnung. So wird Mascha zur Hauptverdächtigen im “Polizeiruf 110: Diebe” aus Rostock. Den Krimi inszenierte der genreerprobte Andreas Herzog nach einem Drehbuch von Elke Schuch. Das Erste strahlt den Krimi am 25. Februar um 20.15 Uhr aus.
Das Jugendamt nimmt Holli nach der Verhaftung von Mascha in Verwahrung. Sie soll einen Entzug machen, erst dann sehe sie ihre Tochter wieder. Das innige Verhältnis der beiden nutzen die Kommissarinnen Katrin König (Anneke Kim Sarnau) und Melly Böwe (Lina Beckmann), um Mascha zu einer Aussage über die Beobachtungen in der Wohnung der Toten zu überreden. Sie versprechen, die Mutter könne ihre Tochter wiedersehen, wenn sie mit der Wahrheit herausrückt.
Im Umgang mit Mutter und Tochter prallen die unterschiedlichen Temperamente der beiden Ermittlerinnen in ihrem dritten gemeinsamen Fall aufeinander. Die einfühlsame Melly Böwe findet schnell einen Draht zu Holli und bemüht sich zugleich, Mascha eine Perspektive für sich und ihre Tochter aufzuzeigen. Katrin König winkt eiskalt ab. Empathie war nie ihre Stärke. Mehrmals geraten die beiden über die richtige Strategie beim Lösen des Falls in Streit.
Zudem wird König privat ebenfalls von einem Eltern-Kind-Konflikt herausgefordert. Ihr Vater Günther Wernecke (Wolfgang Michael) ist wieder in Rostock aufgetaucht. Nachdem er vor der Wende in den Westen zog, hörte sie 40 Jahre lang von ihm kein Wort von ihm; das Schicksal seiner Tochter war ihm offenbar egal. Nun sucht er ihre Nähe.
Die Rostocker Polizei-Kollegen Anton Pöschel (Andreas Günther) und Volker Thiessler (Josef Heynert) gehen derweil einer anderen Spur nach. Konrad Bödecke (Michael Stange), der rund 30 Jahre jüngere Ehemann der Toten, hatte sie darauf aufmerksam gemacht: Denn die Ermordete hatte einen Teil ihrer Ersparnisse bei einem Immobilienunternehmen angelegt, das Rentnern im Pflegefall einen Platz in den Einrichtungen verspricht.
Die Heime existieren aber nur auf dem Papier, wie die Ermittler schnell herausfinden. Die Ermordete hatte gedroht, diesen Schwindel auffliegen zu lassen. Der neue Staatsanwalt versucht nun, die Nachforschungen der beiden Polizistinnen in dieser Richtung zu unterbinden. Er ist offenbar gut mit den Mächtigen und Einflussreichen der Stadt vernetzt.