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Friedensforscher: Umsatz von Rüstungskonzernen steigt wieder

Vor dem Hintergrund der Kriege in Gaza und der Ukraine verbuchen die weltweit größten Waffenhersteller wieder mehr Einnahmen. Der Umsatz der 100 größten Rüstungskonzerne lag laut am Montag vom Friedensforschungsinstitut Sipri veröffentlichten Daten im Jahr 2023 bei 632 Milliarden US-Dollar (rund 600 Milliarden Euro). Dies sei ein Anstieg um 4,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

2022 waren die Einnahmen der Rüstungskonzerne im Vergleich zum Vorjahr noch um 3,5 Prozent gesunken, was vor allem dem schlechten Abschneiden US-amerikanischer Konzerne zugeschrieben wurde. 41 der 100 größten Rüstungsunternehmen haben ihren Sitz in den USA.

Die US-Waffenschmieden verzeichneten laut dem in Stockholm ansässigen Institut 2023 ein Umsatzplus von 2,5 Prozent. Die 27 Unternehmen der Top-100-Liste, die ihren Sitz in Europa haben, verzeichneten einen Zuwachs von lediglich 0,2 Prozent, den geringsten aller Weltregionen. Allerdings gibt es hier starke Schwankungen: So machten Konzerne in Frankreich ein Minus von 8,5 Prozent, während jene in Norwegen ein Plus von 27 Prozent verbuchten.

Auch deutsche Waffenschmieden konnten den Fachleuten zufolge 2023 ihre Einnahmen im Vergleich zum Vorjahr steigern. Die Umsätze der vier in der Top-100-Liste vertretenen Unternehmen (Rheinmetall, ThyssenKrupp, Hensoldt und Diehl) lagen laut Sipri 2023 zusammengerechnet bei 10,7 Milliarden US-Dollar, ein Plus von 7,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Rheinmetall, der größte deutsche Waffenhersteller, steigerte seinen Umsatz um zehn Prozent auf 5,5 Milliarden Dollar. Dafür sei vornehmlich der Bedarf für den Krieg in der Ukraine verantwortlich.

Der Krieg zwischen Israel und der Hamas im Gaza-Streifen brachte derweil die Einnahmen israelischer Rüstungskonzerne auf den jemals in einem Sipri-Bericht erfassten Höchststand. Der Umsatz der drei in Israel ansässigen Waffenschmieden in der Top-100-Liste lag den Angaben zufolge bei 13,6 Milliarden US-Dollar. Die erste umfassende Datensammlung des Forschungsinstituts zur Rüstungsindustrie wurde im Jahr 2002 erhoben.