Die Schulstiftung der evangelischen Nordkirche fordert zwecks Abbau des Lehrermangels eine bundeslandübergreifende Anerkennung gleichwertiger Lehrberuf-Ausbildungen an freien Schulen. Während die Kultusministerkonferenz (KMK) bereits 1999 einen Beschluss zur gegenseitigen Anerkennung von Lehramtsabschlüssen gefasst hat, fehle es an vergleichbaren Vereinbarungen für Schulen in freier Trägerschaft, teilte die Stiftung am Mittwoch mit. Schulen in freier Trägerschaft hätten Schwierigkeiten, Lehrkräfte aus anderen Bundesländern zu gewinnen, da die Anerkennung ihrer Ausbildungen uneinheitlich gehandhabt werde, kritisierte Kai Gusek, Vorstand der Schulstiftung der Nordkirche. Gusek wird die Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Schulen im Schulausschuss der KMK am Donnerstag (30. November) in Berlin vertreten.
„Für die freien Schulträger ist der Lehrkräftemangel ein wichtiges Anliegen. Wir gehen mit der klaren Forderung nach Gleichbehandlung in die Diskussion“, sagte Gusek. Eine bundeslandübergreifende Anerkennung der Ausbildungen im Lehrberuf auch an freien Schulen werde die Mobilität der Lehrkräfte fördern und könne Lehrkräftemangel abbauen. Die KMK müsse den Weg dafür ebnen, dass in einem Bundesland genehmigte Lehrkräfte auch in anderen Bundesländern eine Lehrgenehmigung in den genehmigten Fächern erhalten, forderte Gusek. Dies könne durch eine verbindliche gegenseitige Verpflichtung oder Regelvermutung erfolgen. Gusek: „Die Maßnahme würde dem Lehrkräftemangel an freien Schulen entgegenwirken und den Verwaltungsaufwand bei den Schulbehörden deutlich reduzieren.“