Rund die Hälfte der erwachsenen Deutschen ist weiblich. Im Bundestag spiegelt sich das nicht wider. Im internationalen Vergleich belegt die Bundesrepublik Rang 44. Die Spitzenreiter kommen aus anderen Kontinenten.
In deutschen Parlamenten sind Frauen laut Statistischem Bundesamt nach wie vor unterrepräsentiert. Im neu gewählten Bundestag beträgt der Frauenanteil 32,4 Prozent, wie die Behörde am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte. Zu Beginn der vergangenen Legislaturperiode lag der Frauenanteil demnach bei 34,8 Prozent und damit 2,4 Prozentpunkte höher. An der erwachsenen Gesamtbevölkerung mit deutscher Staatsbürgerschaft stellten Frauen dagegen zuletzt einen Anteil von 51,7 Prozent. Auch in den Länderparlamenten (33,2 Prozent) sowie auf kommunaler Ebene (30,5 Prozent) ist den Angaben zufolge nur etwa jedes dritte Parlamentsmitglied weiblich.
Im weltweiten Ranking der Interparlamentarischen Union liegt Deutschland aktuell, allerdings noch mit Zahlen von vor der Bundestagswahl, auf Platz 44 von 180 erfassten Ländern. In vielen europäischen Staaten sind anteilig mehr Frauen in den Parlamenten vertreten als hierzulande, beispielsweise in allen skandinavischen Ländern (jeweils mehr als 43 Prozent) und in Spanien (44,3 Prozent).
Spitzenreiter in diesem internationalen Vergleich ist das ostafrikanische Ruanda mit einem Frauenanteil von 63,8 Prozent. Daneben gehören nur noch die drei lateinamerikanischen Staaten Kuba (55,7 Prozent), Nicaragua (55,0 Prozent) und Mexiko (50,2 Prozent) zu den Ländern, in deren Parlamenten Frauen derzeit ebenfalls in der Überzahl sind.
Geschlechterparität, also ein gleicher Anteil von Frauen und Männern, herrscht in den Parlamenten von Andorra und den Vereinigten Arabischen Emiraten.