Prävention und Früherkennung ist aus Sicht von Medizinern das A und O bei der Vermeidung von Krebstoten. Doch die nötigen Verhaltensänderungen finden in der Gesellschaft wenig Anklang.
Die Krebsvorbeugung bei Jung und Alt wird nach Einschätzung von Experten in Deutschland zu wenig umgesetzt. Es gebe viele Programme, aber keinen Durchbruch, beklagte der Generalsekretär der Deutschen Krebsgesellschaft, Johannes Bruns, laut Mitteilung in einem Fachgespräch des Bundestags-Gesundheitsausschusses am Mittwoch.
Es sei nicht einfach, gesunde Menschen bereits in jungen Jahren zu einer Verhaltensänderung zu bewegen, so Bruns. Dabei könnten nach Einschätzung des Deutschen Krebsforschungszentrums 60 Prozent aller Krebstodesfälle durch bessere Primärprävention und geeignete Früherkennung verhindert werden.
Als Beispiel nannten die Experten in dem Fachgespräch Infektionen mit Humanen Papillomviren (HPV). Sie werden durch Sexualkontakte übertragen und können etwa Gebärmutterhals- oder Peniskrebs auslösen. Gegen HPV gibt es eine Schutzimpfung im Jugendalter. Derzeit sind rund 50 Prozent der Mädchen und 25 Prozent der Jungen geimpft. Die Aufklärung an Schulen sei jedoch schwierig, so die Experten. Dabei schütze die Impfung sehr gut vor einer Erkrankung.
Nach Angaben des Krebsforschungszentrums erkranken jedes Jahr rund 500.000 Menschen neu an Krebs, mehr als 200.000 sterben an den Folgen einer Erkrankung. Zu erwarten seien weiter steigende Zahlen. 40 Prozent der Erkrankungen sind demnach auf vermeidbare Risikofaktoren wie Rauchen, ungünstige Ernährung und Übergewicht zurückzuführen.