Warum kommen Menschen nach Deutschland? Flucht- und Erwerbsmigration werden zu wenig auseinandergehalten, findet ein Experte. Und er sieht Defizite bei der Willkommenskultur, etwa in der Pflege.
Der Dresdner Politikwissenschaftler Hans Vorländer vermisst in der Migrationsdebatte eine gründliche Unterscheidung der Motive von Einwanderern. “Wir müssen differenziert über zwei unterschiedliche Dinge diskutieren: über Fluchtmigration und über Erwerbsmigration. Da muss man versuchen, auf Probleme sachgemäße und pragmatische Antworten zu finden”, sagte er der “Rheinischen Post” (Montag).
Der Demokratie- und Migrationsforscher sagte: “Arbeitskräfte, die nach Deutschland kommen wollen, scheitern nicht nur an den schwerfälligen bürokratischen Prozessen, sondern sehen sich auch einer mangelnden Willkommenskultur ausgesetzt.” Er betonte: “Es gibt immer wieder anekdotische Berichte, wonach Menschen, die aus dem Ausland kommen, in ihrem Arbeitsumfeld, etwa in der Pflege, auf Ablehnung stoßen.”