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Flüchtlingsfonds der EKHN hat Mittel für Beratung fast verbraucht

Die von der Synode der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) bereitgestellten Sondermittel für die Beratung von Asylbewerbern und Flüchtlingen sind praktisch aufgebraucht. Die Synode hatte zwischen 2013 und 2015 insgesamt 22,4 Millionen Euro für einen Flüchtlingsfonds und für Flüchtlingsprojekte der Kirche bereitgestellt, wie es in einem Bericht für die kommende Synodentagung am Mittwoch, 29. November heißt. Wenn das Land Hessen weiterhin nicht bereit sei, eine regionale Flüchtlingsberatung finanziell zu unterstützen, werde es nach dem Auslaufen des kirchlichen Flüchtlingsfonds im Jahr 2026/27 keine unabhängige Flüchtlingsberatung in Hessen mehr geben, warnen Vertreter des Fachgremiums.

Im Einzelnen sind dem Bericht zufolge Projekte zur Unterstützung einer Willkommenskultur in Kirchengemeinden und Dekanaten mit 1,22 Millionen Euro finanziert worden, es bleiben noch 40.000 Euro übrig für diesen Zweck. Für professionelle, unabhängige Flüchtlingsberaterinnen und -berater sind mehr als sieben Millionen Euro verplant worden, knapp 149.000 Euro verbleiben. Für Stellen zur Koordination und Qualifizierung der ehrenamtlichen Flüchtlingsarbeit sind die Mittel in Höhe von knapp 651.000 Euro aufgebraucht. Ebenfalls aufgebraucht sind die 2,27 Millionen Euro für die Stellen zur Koordination und Qualifizierung der Flüchtlingsarbeit durch die Diakonie Hessen.

Anders sieht es bei den Mitteln für Flüchtlingsarbeit in den evangelischen Kindertagesstätten aus. Die übriggebliebenen Mittel in Höhe von rund einer Million Euro sind Projekten mit Flüchtlingskindern und -familien aus der Ukraine von 2023 bis 2025 gewidmet worden. Davon sind bisher erst knapp 67.000 Euro verplant. Auch von den fünf Millionen Euro Sondermittel für Flüchtlingsprojekte in kirchlichen Arbeitsfeldern sind noch knapp 954.000 Euro für zukünftige Projekte übrig.

„Die Herausforderungen bei der Aufnahme, Beratung, Unterbringung und Integration von geflüchteten Menschen werden seit Monaten deutlich größer“, heißt es in dem Bericht. Die Finanzierung dieser Arbeit durch Land und Bund bleibe „weiterhin unzureichend bis prekär“. Dennoch ist ein erneuter, ähnlich großer finanzieller Kraftakt der EKHN für die Flüchtlingsarbeit wie vor knapp zehn Jahren angesichts des Sparkurses nicht zu erwarten.