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Flüchtlinge nutzen unabhängige Beschwerdestelle

Die Berliner unabhängige Beschwerdestelle für Flüchtlinge verzeichnet wachsenden Zulauf. In den zweieinhalb Jahren ihres Bestehens seien rund 3.500 Beschwerden eingegangen, teilte die Johanniter-Unfall-Hilfe als Träger am Donnerstag in Berlin mit. Allein seit Jahresbeginn 2023 seien es 1.700 gewesen. Rund ein Drittel der Fälle beziehe sich auf die Ausstattung der Unterkünfte. Zudem gehe es auch um den Service der Berliner Behörden, das Personal der Unterkünfte sowie fehlenden Zugang zu Beratung, medizinischer Versorgung oder Bildung.

Das Angebot sei bewusst niederschwellig, hieß es. Beschwerden würden an die zuständigen Stellen weitergeleitet oder es werde ein passendes Hilfsangebot vermittelt.

Die Leiterin der Beschwerdestelle, Maike Caiulo-Prahm, erklärte, Beschwerden würden persönlich, telefonisch, per E-Mail oder durch ein Online-Kontaktformular in der Muttersprache der Klientinnen und Klienten entgegengenommen. Das sei auch anonym möglich, wenn gewünscht. Um die Geflüchteten kümmern sich den Angaben zufolge rund 30 Johanniterinnen und Johanniter, die 14 verschiedene Sprachen sprechen.

Durch mangelnde Sprachkenntnisse und fehlende Erfahrung mit der Bürokratie in Deutschland wüssten viele Geflüchtete häufig nicht, welche Rechte und Möglichkeiten sie besitzen, hieß es. Laut dem Regionalvorstand der Berliner Johanniter, Björn Teuteberg, sorgt die Beschwerdestelle dafür, dass ihre Anliegen Gehör finden. „Die Erfahrung, Rechte zu haben und sie erfolgreich einfordern zu können, ist ein auch wichtiger Schritt für den Weg der Integration“, so Teuteberg.