Erstmals in der 30-jährigen Geschichte des katholischen Bistums Erfurt ist für 2025 kein ausgeglichener Haushalt verabschiedet worden. Wie eine Sprecherin am Freitag mitteilte, stehen den zu erwartenden Einnahmen in Höhe von etwa 63 Millionen Euro rund 65 Millionen Euro an Aufwendungen gegenüber.
Mit Blick auf das Defizit in Höhe von zwei Millionen Euro habe das Bistum Schritte eingeleitet, die den Haushalt konsolidieren sollen, sagte die Sprecherin weiter. Bereits Anfang 2026 entfalle auch die Unterstützung der westdeutschen Bistümer in Form des ‘Strukturbeitrags Ost’ als einer Art außerordentlichem, innerkirchlichem Finanzausgleich.
Konkret spürbar werde die angespannte Finanzsituation vor allem bei den Baukostenzuschüssen des Bistums. Insgesamt 60 Vorhaben, die in 2025 neu beginnen sollten, stelle das Bistum zunächst zurück. Das bedeute aber nicht notwendigerweise die Aufgabe der Vorhaben.
Bereits begonnene Baumaßnahmen werden laut Bistum weitergeführt. Auch Notsicherungen an Gebäuden werde es weiter geben. Parallel entwickele das Bistum eine Immobilienstrategie, in die die Gemeinden vor Ort einbezogen werden sollen. Bereits im Mai dieses Jahres seien alle Pfarreien mit ihren Gremien dazu aufgerufen worden zu überlegen, welches ihrer Gebäude in Zukunft zwingend notwendig sei.
Neben den Bauvorhaben und Immobilien betreffenden Maßnahmen stelle das Bistum auch alle anderen Bereiche im kirchlichen Haushalt auf den Prüfstand. Konkrete Entscheidungen seien noch nicht getroffen worden.
Das Bistum Erfurt umfasst weite Teile Thüringens. 2023 zählte es rund 134.000 Mitglieder.