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Film-Tipp: “Endlich unendlich” erzählt vom Streben nach Optimierung

Den Tod besiegen, ewig leben – eine Vorstellung, vielleicht so alt wie die Menschheit selbst. Im Dokumentarfilm „Endlich Unendlich“ geht es um die Anhänger des Transhumanismus.

Filmpromotion "Endlich unendlich"
Filmpromotion "Endlich unendlich"Realfiction

Im Dokumentarfilm „Endlich Unendlich“ des österreichischen Filmemachers Stephan Bergmann geht es um die Anhänger des Transhumanismus. Diese glauben daran, dass es mithilfe der Wissenschaft möglich sein wird, den natürlichen Alterungsprozess zu stoppen, Krankheiten zu besiegen oder gar ein individuelles Bewusstsein, also unser Ich, vom Körper losgelöst zu erhalten und in einem neuen Körper wiederauferstehen zu lassen.

Bergmann hat seinem Film einen erzählerischen Rahmen mit der Figur des französischen Schriftstellers Frédéric Beigebeder gegeben. Es beginnt mit einer Anekdote aus Beigebeders Leben als Vater. Von seiner kleinen Tochter mit der Frage nach dem Tod konfrontiert und überfordert, verspricht er ihr, dass sie zur ersten Generation von Menschen gehören wird, in der das Sterben keine Rolle mehr spielen wird. Und so beginnt seine Recherche über die Weltsicht und Methoden der Transhumanisten.

Einblick in die Szene der Transhumanisten

Wir Zuschauer und Zuschauerinnen begegnen nun Männern und Frauen, die sich ihrerseits auf die Suche nach der Überwindung des Todes gemacht haben. Sie kommen aus den unterschiedlichsten Milieus. Da ist die erfolgreiche Vorstandsvorsitzende, die mittels Gentherapie jung und gesund bleiben möchte. Oder der Biohacker, der sich Technik unter die Haut implantieren lässt – alles im Sinne der Optimierung. Oder der Unternehmer, der Kryonik praktiziert, das Einfrieren von menschlichen Organismen, um sie zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufzutauen, in der Hoffnung, dass die Wissenschaft dann bereits fortgeschritten ist.

Der Film zeigt die durchaus diverse Szene der Transhumanisten in den USA und schafft es, diesen ungewöhnlichen und umstrittenen Pionieren auf Augenhöhe zu begegnen. Und doch hallen später die Worte von Beigebeder nach, der in der letzten Szene das Jetzt feiert und so dann doch noch einen kritischen Kommentar zum Gesehenen setzt.

„Endlich Unendlich“  ist in der der ZDF-Mediathek bis zum 15. Januar zu sehen