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Festakt und Ausstellung zu zehn Jahre Welterbe Corvey

Mit einem Festakt wird am 28. Juni an die Aufnahme der einstigen Klosteranlage Corvey im westfälischen Höxter in die Liste der UN-Welterbestätten erinnert. Corvey gilt als bedeutende Klostergründung des Mittelalters, wie das Erzbistum Paderborn am Donnerstag erklärte. Die 822 gegründete Benediktinerabtei bei Höxter an der Weser sei über lange Zeit ein wichtiges geistiges, kulturelles und wirtschaftliches Zentrum über die Region hinaus gewesen. Eine 40 Quadratmeter große, neue Medienwand zwischen karolingischem Westwerk und Barockkirche in Corvey biete Besucherinnen und Besuchern eine Zeitreise durch die wechselvolle Geschichte der ehemaligen Reichsabtei, hieß es.

Anlässlich der diesjährigen Feierlichkeiten in Corvey zeigt zudem das Paderborner Diözesanmuseum ab September eine Sonderausstellung unter dem Titel „Corvey und das Erbe der Antike“. Mehr als 120 Leihgaben aus europäischen Museen, Bibliotheken und Archiven sind demnach zu sehen. Dabei geht die Ausstellung der Frage nach, wie die Abtei antikes Wissen bewahrte und welchen Einfluss sie auf andere Glaubensgemeinschaften ausübte. Anhand der Exponate werden antike Kulturtechniken und Vorstellungen präsentiert, die im Mittelalter weiter gegeben wurden. Die Ausstellung steht unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.

Das Kloster Corvey wurde 822 von der Herrscherfamilie der Karolinger gegründet. 1265 wurden Stadt und Kloster zerstört, nur das zwischen 873 und 885 gebaute Westwerk überstand die Wirren der Zeit. Das wieder aufgebaute Gemäuer im barocken Stil präsentiert sich heute als Schlossanlage mit Museum. Mit virtuellen Inszenierungen und Augmented Reality können Besuchergruppen vor Ort in die frühmittelalterliche Geschichte eintauchen. In den Räumen des Schlosses kann man zudem eine neue Dauerausstellung zur Geschichte des Klosters bis in die Barockzeit erleben.