Die 40-tägige christliche Fastenzeit beginnt am Aschermittwoch und endet Ostern. Die Dauer geht auf einen Bericht aus der Bibel zurück. Dort ist von einer 40-tägigen Gebets- und Fastenzeit Jesu die Rede, die auf seine Taufe im Jordan folgte.
Die Sonntage gelten offiziell nicht als Fastentage. Daher beginnt die Fastenzeit auch nicht genau 40 Tage vor Ostern, sondern bereits am Aschermittwoch. Dies wurde im sechsten oder siebten Jahrhundert festgelegt. Seit dem fünften Jahrhundert gehört das Fasten zur christlichen Vorbereitung auf das Osterfest.
Traditionell gelten für Katholiken alle Freitage sowie der Aschermittwoch als verpflichtende Tage der Buße. An ihnen sollen sie kein Fleisch essen, an Aschermittwoch und Karfreitag – derm Tag der Kreuzigung Jesu – sollen sie sogar nur eine Hauptmahlzeit zu sich nehmen.
In der Fastenzeit vor Ostern geht es aber nicht nur um den Verzicht auf Genussmittel wie Süßigkeiten, Fleisch oder Alkohol, sondern auch um eine Unterbrechung von Gewohnheiten. Deshalb organisieren kirchliche Organisationen auch Angebote wie Handy-, Computer- oder Autofasten. Die deutschen Bischöfe sehen den Sinn der Fastenzeit darin, sich selbst und seinen Lebensstil “so zu ändern, dass durch Besinnung und Gebet, heilsamen Verzicht und neue Sorge füreinander Christus wieder mehr Raum” im Leben gewinnen kann.
Die Fastenzeit ist nicht nur ein katholisches Phänomen. Auch in der evangelischen Kirche gibt es zahlreiche Fastenaktionen. Die Angehörigen der Ostkirchen befolgen vier Fastenzeiten im Kirchenjahr, die viel strenger gelebt werden als die katholische Fastenzeit vor Ostern. Der Islam kennt den Fastenmonat Ramadan, auch andere Religionen kennen den Brauch des Fastens.