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Fasten heißt Veränderung

Unter dem Motto „So viel Du brauchst“ rufen die lippische und die westfälische Landeskirche zum Verzicht auf – zum Schutz der Schöpfung und für Klimagerechtigkeit

„So viel Du brauchst“ – unter diesem biblischen Leitsatz steht die Fastenaktion, die in der Westfälischen und der Lippischen Landeskirche von Aschermittwoch (10. Februar) bis Ostersonntag (27. März) läuft. Zum zweiten Mal in Folge steht hierbei der Klimaschutz im Mittelpunkt.
Die Klimaschutzagentur der Evangelischen Kirche von Westfalen lädt zusammen mit dem Amt für Mission, Ökumene und kirchliche Weltverantwortung (MÖWe) dazu ein, sich in der Fastenzeit von der Aktion anregen zu lassen und mitzumachen.
„Wir kaufen und konsumieren mehr als wir brauchen, mehr als uns und der Schöpfung gut tut. Gottes Auftrag, ‚die Erde zu bebauen und zu bewahren‘ (1 Mose 2,15), bedeutet so zu leben, dass unsere Mitgeschöpfe, unsere Kinder und Kindeskinder und Menschen in anderen Regionen der Welt auch leben können“, erklären Annette Kurschus, Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen und Dietmar Arends, Landessuperintendent der Lippischen Landeskirche, in ihrem gemeinsamen Grußwort zur Fastenaktion. „Die alte christliche Tradition des Fastens hilft dabei. Es ist gut für sieben Wochen innezuhalten, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und – in Vorbereitung auf das Osterfest – die Schöpfung in all ihrem Leiden und in all ihrer Schönheit in den Blick und ins Herz zu nehmen. So lässt sich neu erfahren, was wir wirklich brauchen.“
Die Fastenaktion möchte anregen, sich Zeit zu nehmen, das eigene Handeln im Alltag zu überdenken, Neues auszuprobieren, etwas zu verändern. Zum Beispiel mit weniger und anderer Energie zu leben, achtsamer zu kochen und zu essen, anders unterwegs zu sein.
Praktische Tipps und Anregungen dazu gibt eine Fastenbroschüre. Jede Woche steht dabei unter einem anderen Thema. Jeder kann ein, zwei oder mehrere Ideen auswählen oder ganz eigene Schwerpunkte setzen. „Gemeinsam macht das Klimafasten aber noch mehr Freude“, weiß Sabine Jellinghaus von der Klimaschutz­agentur EKvW. „Deshalb haben wir nach dem erfolgreichen Start der Fastenaktion 2015 in diesem Jahr das Angebot erweitert und um Ideen und Materialien für Fastengruppen ergänzt.“
Die Materialsammlung zur Planung und Gestaltung von Fastengruppen oder Veranstaltungen in der Fastenzeit beinhaltet Lese- und Rezepttipps, Ideen für Andachten und vieles mehr. Weiterhin gibt es Werbeplakate, mit denen Kirchengemeinden in Schaukästen oder an Schwarzen Brettern auf die Fastenaktion und ihre Fastengruppen hinweisen können. Ein Mitmach-Poster bietet zudem Raum, die gemeinsam erprobten Ideen und Erfahrungen zum Beispiel in Listen oder Kollagen festzuhalten. Sind diese an einem zentralen Platz angebracht, können viele von den Erfahrungen profitieren.  
„Orte der Einkehr und der Ruhe aufsuchen und sich auf das Wesentliche konzentrieren – auch das ist ein Thema in der Fastenaktion für Klimaschutz und Klimagerechtigkeit“, so Volker Rotthauwe, Pfarrer für nachhaltige Entwicklung am Institut für Kirche und Gesellschaft. „Es geht darum zu erfahren: Klimafasten tut Leib und Seele gut, lässt uns achtsamer werden und entrümpelt den Alltag.“
Die Organisatoren der Fastenaktion freuen sich, wenn sich Fastende über ihre Erfahrungen austauschen und darüber berichten – zum Beispiel per E-Mail an die Klimaschutzagentur: klimaschutzagentur@kircheundgesellschaft.de.
Auf der Internetseite der Fastenaktion steht unter www.klimaschutz-ekvw.de/klimafasten/ihre-rueckmeldung/ auch ein kurzer Interviewbogen zur Verfügung.
Während der Fastenzeit stellen wir in UK in den nächsten Wochen Menschen vor, die beim Klimafasten mitmachen und von ihren Erfahrungen berichten.

Die Fastenbroschüre sowie weitere Materialien können kostenfrei bestellt werden bei:  Klimaschutzagentur EKvW, Institut für Kirche und Gesellschaft, Susanne Koch, Telefon: (0 23 61) 206-229, E-Mail: susanne.koch@kk-ekvw.de.