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Fall Gelbhaar: RBB entschuldigt sich und kündigt Untersuchung an

Der RBB hat „schwerwiegende Fehler“ bei der Berichterstattung über Belästigungsvorwürfe gegen den Grünen-Politiker Stefan Gelbhaar eingeräumt. Zugleich kündigte der Sender am Freitag eine externe Untersuchung der Vorgänge an. Der Sender habe „Stefan Gelbhaar durch die nicht ausreichend geprüften Veröffentlichungen Unrecht getan“, hieß es. Chefredakteur David Biesinger erklärte: „Wir bedauern diesen Fehler zutiefst und bitten Stefan Gelbhaar um Entschuldigung.“

In der vergangenen Woche waren Zweifel an den Vorwürfen gegen Gelbhaar lautgeworden. In der Folge zog der RBB große Teile seiner Berichterstattung zurück, die sich auf eidesstattliche Versicherungen gestützt hatten. Behauptungen, die der Sender zunächst noch für zulässig gehalten hatte, untersagte Anfang der Woche das Landgericht Hamburg.

Der Sender erklärte nun, RBB-Journalisten hätten die Identität einer Zeugin nicht ausreichend überprüft, die für die Berichterstattung zentral gewesen sei. Dies betreffe diejenige Person, „die die bedeutendsten Vorwürfe gegen Stefan Gelbhaar erhob“.

Im Laufe der Recherche habe Kontakt zu der angeblichen Zeugin ausschließlich telefonisch und schriftlich bestanden, nicht jedoch von Angesicht zu Angesicht. Die Bitte um ein Treffen sei dem Rechercheteam vorerst unter verschiedenen Vorwänden versagt, die Zusendung einer Personalausweiskopie zwar zugesichert, diese Zusicherung jedoch nicht erfüllt worden. „Ein persönliches Treffen hätte in diesem Fall zwingend stattfinden müssen“, betonte der Sender.