In der Dokumentation Obersalzberg soll am 12. September die Rolle des Architekten Albert Speer (1905-1981) nach der NS-Zeit näher beleuchtet werden. Bei einer Podiumsdiskussion debattierten vier Historikerinnen und Historiker über Speers Einfluss auf das bundesdeutsche Geschichtsbild nach 1945, teilte die Dokumentation am Montag mit. Das „Obersalzberger Gespräch“ steht unter dem Titel „Erinnerungen und Fake Geschichte am Beispiel Albert Speer“ und ist als Ergänzung zur aktuellen Sonderausstellung „Albert Speer in der Bundesrepublik“ gedacht, die noch bis zum 29. September dauert.
An der Podiumsdiskussion nehmen der Speer-Biograf Magnus Brechtken, der Kurator der Sonderausstellung Alexander Schmidt, die Kunsthistorikerin Angela Schönberger und der Historiker Wolfgang Schroeter teil. Sie wollten dabei der Frage nachgehen, wie es Speer gelungen sei, die Öffentlichkeit jahrzehntelang irrezuführen und warum Historiker Speers Fabel bis zu dessen Tod unhinterfragt übernommen hätten. Albert Speer hatte sich laut Dokumentation Obersalzberg als unpolitischer Fachmann und verführter Bürger präsentiert, der von den NS-Verbrechen nichts gewusst haben wollte. Mit der Behauptung, gar kein richtiger Nazi gewesen zu sein, sei er zum gefeierten Medienstar geworden.