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Fachgesellschaft: Gar kein Alkohol ist doch eine Lösung

Ein Gläschen in Ehren kann niemand verwehren? Wenn es um die Gesundheit geht, wäre dies aber offenbar doch ratsam. Zu dieser neuen Empfehlung kommen Fachleute.

Am besten null Promille: So lautet die neue Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung. Alkohol in Maßen sei nicht gesund, heißt es im aktuellen Positionspapier der Fachgesellschaft. Es gebe “keine risikofreie Menge für einen unbedenklichen Konsum”; selbst geringe Mengen könnten das Risiko für Krankheiten, Unfälle und Verletzungen erhöhen.

Die Fachgesellschaft empfehle daher, “auf alkoholische Getränke zu verzichten”, sagte Geschäftsführerin Kiran Virmani. Wer dennoch Alkohol trinke, solle hohe Mengen und sogenanntes Rauschtrinken meiden – dies gelte insbesondere für junge Menschen. “Kinder, Jugendliche, Schwangere und Stillende sollen auf Alkohol generell verzichten.”

Aktualisiert haben die Fachleute auch die Empfehlungen, welche Alkoholmengen als risikoarm, als moderat oder als riskant anzusehen sind. Ein bis zwei kleine Gläser Wein beziehungsweise eine bis zwei kleine Flaschen Bier pro Woche gelten demnach als risikoarm, fünf kleine Gläser Wein oder zwei Liter Bier als moderat. Alles darüber stuft die Gesellschaft als riskantes Trinkverhalten ein.

Alkoholkonsum steht laut Angaben im Zusammenhang mit mehr als 200 negativen gesundheitlichen Folgen. Dazu zählt einerseits ein höheres Risiko für Krankheiten wie Brust- und Dickdarmkrebs oder Bluthochdruck, aber auch eine erhöhte Gefahr für Unfälle.

Deutschland gilt weiterhin als sogenanntes Hochkonsumland. Die durchschnittliche konsumierte Alkoholmenge ist hierzulande doppelt so hoch wie der weltweite Durchschnitt, erklärte die Fachgesellschaft unter Berufung auf aktuelle Daten der Weltgesundheitsorganisation WHO. Jede und jeder Deutsche trinkt pro Jahr demnach durchschnittlich 12,2 Liter Alkohol.

Die Fachleute sprachen sich zudem für bessere Vorbeugung aus. Die Maßnahmen, die den Zugang zu Alkohol einschränkten, seien in Deutschland ebenso unterdurchschnittlich wie die Maßnahmen gegen Alkohol am Steuer.