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Fabio Stassi erhält Hermann Kesten-Preis des PEN

Der Hermann Kesten-Preis 2024 des PEN-Zentrums Deutschland geht an den italienischen Schriftsteller Fabio Stassi. Der 62-jährige Autor stehe als „Kosmopolit und Aufklärer im Sinne eines radikalen Humanismus“ in der Erzähltradition der Mittelmeerregion, erklärte PEN-Vizepräsident Najem Wali am Dienstag in Darmstadt: „Wegen seiner mutigen Haltung gegen die neofaschistischen Tendenzen in Italien, dem Gastland der diesjährigen Frankfurter Buchmesse, und da er auch zum Thema Bücherverbrennungen forscht, ist er ein mehr als würdiger Preisträger.“ Die Verleihung der mit 20.000 Euro dotierten Auszeichnung soll am 14. November im Staatstheater Darmstadt stattfinden.

Das PEN-Zentrum Deutschland ehrt zudem mit dem Hermann Kesten-Förderpreis die internationale Literaturzeitschrift „Words Without Borders“, die sich der Förderung und Übersetzung weltweiter Literatur widmet. Die Zeitschrift ermögliche es, Literatur aus der ganzen Welt für englischsprachige Leser zugänglich zu machen und fördere damit „ein globales literarisches Bewusstsein“.

Der Hermann-Kesten-Preis wird seit 1985 und jährlich seit 1994 zum sogenannten „Writers-in-Prison“-Tag für besondere Verdienste um verfolgte und inhaftierte Autoren vergeben. Die Auszeichnung erinnert an den deutschen Schriftsteller und ehemaligen PEN-Präsidenten Hermann Kesten (1900-1996), der wegen seines jüdischen Glaubens und seiner politischen Gesinnung von den Nationalsozialisten vertrieben wurde und sich später von den USA aus für verfolgte Künstler einsetzte. Seit dem Jahr 2000 stiftet das Land Hessen ein Preisgeld. Zu den bisherigen Preisträgern gehören unter anderen Günter Grass, Anna Politkowskaja, Liu Xiaobo, Can Dündar und im vergangenen Jahr der Spanier Joan Manuel Serrat.