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Extremistische Parteien: Kirchenpräsidentin Tietz rät zu Wachsamkeit

Die Kirchenpräsidentin der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), Christiane Tietz, hofft mit Blick auf die Bundestagswahl am 23. Februar, dass christliche Werte wie Nächstenliebe und Zusammenhalt grundlegend für die Gesellschaft bleiben. Sie rate den Wählern dazu, vor ihrer Entscheidung „hinter die Wahlpolemik zu schauen“, teilte die EKHN am Montag in Darmstadt mit. Wachsamkeit empfehle sie vor allem gegenüber extremistischen Parteien und deren „permanente Erzählung des Trennens und Zerreißens, ihre Angstmacherei und ihre Behauptung, dass sie alleine Deutschland retten können“. Eine Wahlempfehlung allerdings gebe die Kirche nicht ab.

Sie nehme wahr, wie stark derzeit versucht werde, „Menschen Angst einzureden und die Gesellschaft auseinanderzutreiben“, sagte die hessen-nassauische Kirchenpräsidentin. Dennoch hoffe sie, dass es gelingt, sich gegenseitig als Menschen wahrzunehmen, „dass wir uns in die Augen sehen – und darüber reden, wie wir unsere Zukunft nur gemeinsam gestalten können“. Die Wähler sollten sich die Positionen der Parteien und deren Folgen für die Zukunft der Gesellschaft und der Demokratie anschauen. Demokratie sei nicht „einfach eine Frage von Mehrheiten, sondern von Menschenwürde, von Minderheitenschutz und der Verantwortung für den Zusammenhalt einer Gesellschaft“, sagte Tietz.

Im Umgang mit sozial schwachen Gruppen gebe es derzeit viel Härte und Unmenschlichkeit. Sie bitte darum, nicht pauschal ganze Menschengruppen abzuwerten. Die deutsche Geschichte habe gezeigt, wohin das führen könne. „Wer sich auf Gemeinsamkeiten besinnt, ist stärker als der, der Angst und Hass sät“, sagte Tietz laut Mitteilung.