Eine gute Versorgung mit Wohnraum ist nach Einschätzung von Experten ein wichtiger Schlüssel zur Integration von Flüchtlingen. Durch Verpflichtungen zum Leben in Gemeinschaftsunterkünften und andere Vorgaben drohe ein „Teufelskreis der Entmündigung“, sagte die Sozialwissenschaftlerin Birgit Behrensen am Mittwoch in einem Online-Gespräch. Dadurch gingen auch wichtige Kompetenzen der zugewanderten Menschen verloren. Ziel müsse ein gleichberechtigtes Miteinander Schutzsuchender und Einheimischer sein.
Margarete Misselwitz vom Berliner Verein KommMit forderte einen Paradigmenwechsel weg von Gemeinschaftsunterkünften hin zur Unterbringung von Flüchtlingen in privatem Wohnraum. Ein Projektverbund aus sieben Partnern überwiegend in Brandenburg habe dazu bereits verschiedene Maßnahmen initiiert, hieß es. Dazu gehörten mehrere Beratungsangebote zur Unterstützung von Zugewanderten bei der Wohnungssuche. Von den Projektpartnern aus Neuruppin und Lobetal hieß es, die Beratungsangebote würden gut angenommen.