Zu seinem 175. Jubiläum präsentiert der Evangelische Verein für Innere Mission in Nassau (EVIM) eine Wanderausstellung in drei hessischen Städten und dem rheinland-pfälzischen Mainz. Los geht es in Wiesbaden am 1. Juli um 14 Uhr mit einem Festgottesdienst in der Marktkirche, im Anschluss soll die Ausstellung mitsamt öffentlicher Kaffeetafel auf dem Schlossplatz eröffnet werden. Bis zum 5. Juli sollen dort auf großformatigen Stelen insgesamt 20 Porträts von Menschen zu sehen sein, die mit EVIM verbunden sind, teilte das diakonische Sozialunternehmen am Dienstag mit.
Der Schwerpunkt der Festlichkeiten solle nicht auf dessen Geschichte, sondern „auf den Mitmenschen“ liegen, sagte EVIM-Vorstandsvorsitzender Matthias Loyal in Anlehnung an das aktualisierte Motto des Unternehmens: „MitMenschen“. Besucherinnen und Besucher der Wanderausstellung sollen bei jedem der Porträts einen QR-Code scannen können, um die erzählte Geschichte der abgebildeten Person zu hören. Begleitend zur Ausstellung seien in Wiesbaden auch öffentliche Gesprächsrunden zu den vier Arbeitsfeldern von EVIM – Altenhilfe, Teilhabe, Bildung und Jugendhilfe – geplant.
Die Ausstellung selbst soll vom 19. bis 23. August auf dem Gutenbergplatz in Mainz, vom 2. bis 6. September in der Untertorstraße in Hattersheim und vom 9. bis 13. September in der Louisenstraße in Bad Homburg zu sehen sein.
Eigenen Angaben zufolge hat sich die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von EVIM in den vergangenen 20 Jahren mehr als verdoppelt und liegt aktuell bei rund 3.400 Personen. Der Umsatz habe sich von rund 107 Millionen Euro im Jahr 2014 auf zuletzt rund 215 Millionen Euro im vergangenen Jahr mehr als verdoppelt. Dies sei nicht auf eine unternehmerische Strategie, sondern auf den gewachsenen Hilfsbedarf insbesondere in der Jugendhilfe zurückzuführen, sagte Loyal dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Dienstag.
„Es ist leider so, dass unser gesellschaftlicher Bedarf an Hilfen für Kinder und Jugendliche immens gestiegen ist und immer weiter wächst. Das ist aus meiner Sicht das größte Alarmzeichen für unsere Gesellschaft“, sagte Loyal. Etwa bei Inobhutnahmen „laufen uns Städte und Landkreise die Türen ein“. Er forderte: „Die Politik müsste mutiger sein und viel stärker in Prävention investieren.“