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Es bewegt sich was

Wir bewegen uns zu wenig zu Fuß oder mit dem Fahrrad und zu viel mit dem Auto. Das Landeskirchenamt hat hier bereits deutliche Zeichen gesetzt und auch in der Pfarrerschaft bewegt sich was

Nach wie vor ist der Verkehr das Sorgenkind beim Klimaschutz. Fast 20 Prozent der für den Klimawandel verantwortlichen Treibhausgase entstehen durch den Straßenverkehr. Die Feinstaubbelastung durch Dieselmotoren in unseren Städten ist extrem gesundheitsgefährdend und nimmt weiter zu. Um die Klimaschutzziele von Paris umzusetzen, brauchen wir in Deutschland eine Verkehrswende: Weg vom unbegrenzten Autoverkehr hin zu attraktiveren öffentlichen Nahverkehrskonzepten. Da aber eine Welt ohne Autos zur Zeit unrealistisch ist, ist die Förderung von Elektro-Mobilität ein wichtiger Baustein auf dem Weg. Voraussetzung ist, die Fahrzeuge werden mit Strom aus erneuerbaren Energien „betankt“ und die Entwicklung der Batterietechnologie wird mit Hochdruck vorangetrieben. Das Landeskirchenamt hat hier bereits 2015 ein Zeichen gesetzt. Darüber sprach Volker Rotthauwe, im landeskirchlichen Institut für Kirche und Gesellschaft zuständiger Pfarrer für Nachhaltige Entwicklung und für Kirche im ländlichen Raum, mit der Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW) Annette Kurschus.

nn Seit etwa einem Jahr gibt es in Ihrem Fuhrpark einen BMW i3, ein Auto mit einem elektrischen Antrieb. Wie sind Ihre Erfahrungen und welche Reaktionen bekommen Sie, wenn Sie mit dem BMW i3 vorfahren?
Das Auto ist so leise, dass Fußgänger es oft nicht bemerken. Beim Fahren ist also erhöhte Aufmerksamkeit geboten. Ansonsten sind die Reaktionen durchweg positiv.

nn Die Reduzierung der CO2-Emissionen im landeskirchlichen Fuhrpark wurde von der Öffentlichkeit positiv wahrgenommen. Die Deutsche Umwelthilfe verlieh der EKvW die „Grüne Karte“. Was waren die Gründe dafür, das Elektroauto anzuschaffen?
Natürlich wollen wir mit dieser Anschaffung eine gewisse Vorbildfunktion übernehmen. Bereits 2008 hat die Landessyn­ode beschlossen, dass unsere eigenen CO2-Emissionen bis 2020 um 40 Prozent (auf der Basis von 1990) gesenkt werden. Unser Klimaschutzkonzept und die Klimaschutzagentur in Villigst haben wesentlich dazu beigetragen, dass wir bis jetzt auf gutem Weg zu diesem Ziel sind. Das Klimamanagement „Grüner Hahn“ und das Beschaffungskonzept „Zukunft einkaufen“ sind wegweisende Beispiele für systematisches ökologisches Handeln.
Ein Schwerpunkt des Klimaschutzkonzepts: Wir wollen bei den Wegstrecken, die wir in unserer Kirche zurücklegen, deutlich weniger Kohlendioxid in die Luft blasen. Beispielhaft ist hier die Aktion „Autofasten“ im Kirchenkreis Hamm. Elektrische Mobilität ist eine wichtige „Zwischentechnologie“ auf dem Weg zu einem geänderten Mobilitätsverhalten und einer klimafreundlicheren Verkehrspolitik. Wir wollen in unserer Kirche dazu einen Beitrag leisten.

nn Sind weitere Schritte auf dem Weg in Planung?
Wir haben ein Mobilitätskonzept für unsere Tagungsstätte Haus Villigst in Auftrag gegeben, eine E-Tankstelle in Villigst installiert und vor dem Landeskirchenamt eine Fahrradladestation für die E-Bikes der Mitarbeitenden eingerichtet. Auch im Rahmen des „Weite wirkt“-Festivals vom 6. bis 8. Mai in Halle wird das Thema E-Mobilität eine Rolle spielen.