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Erzbischof: Libanon darf nicht Konfliktpartei werden

Vor einer Ausdehnung der Kampfhandlungen zwischen Israel und der palästinensischen Hamas auf den Libanon hat der maronitische Erzbischof von Tripoli, Joseph Soueif, gewarnt. “Das würde unser Land bei all seinen anderen Krisen nicht überstehen”, sagte Soueif im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Der Erzbischof besuchte im Vorfeld des Weltmissionssonntags (22. Oktober) das Erzbistum Köln. Libanon, Syrien und Ägypten sind diesjährige Partnerländer der Aktion des katholischen Hilfswerks missio.

Zuletzt hatte es Berichte gegeben, wonach es im israelisch-libanesischen Grenzgebiet zu Kampfhandlungen zwischen der israelischen Armee und den libanesischen Hisbollah-Milizen gekommen sei. Die Hoffnung sei nun, dass die Hisbollah nicht weiter tätig werde im Konflikt, so der Erzbischof. “Diese Botschaft senden auch die Kirche und die Zivilgesellschaft nachdrücklich an die Hisbollah.”

Gleichzeitig mahnte Soueif, dass die Konfliktparteien wieder zu Gesprächen zusammengebracht werden müssten. “Zum Beispiel sollte sich die internationale Gemeinschaft für eine Zwei-Staaten-Lösung einsetzen.” Auch der christlichen Gemeinschaft in der Region, insbesondere im Libanon, komme dabei eine wichtige Rolle zu. Die Christen seien auch dort, um Werte “wie Vergebung und Akzeptanz über alle Differenzen” zu vertreten, betonte der Erzbischof. “Deshalb ist es wichtig für die ganze Region, dass wir eine starke christliche Gemeinschaft bleiben.”