Der Berliner katholische Erzbischof Heiner Koch hat in seiner Weihnachtsbotschaft an die Betroffenen des Anschlags auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt erinnert. Weihnachten sei „gleichzeitig das Fest der Ohnmacht und der Hoffnung“, betonte Koch in seiner vorab veröffentlichten Predigt für Heiligabend in der Sankt Hedwigs-Kathedrale. In diesem Jahr sei Weihnachten besonders das Fest der Trauer und des Mit-Leidens mit den Opfern von Magdeburg.
Am Freitagabend war ein 50-jähriger Mann mit einem Auto ungebremst durch eine Budengasse auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt gerast. Dabei starben fünf Menschen, mehr als 200 wurden teils schwer verletzt. Der Täter stammt aus Saudi-Arabien, lebt seit 2006 in Deutschland und war zuletzt praktizierender Arzt in Bernburg bei Magdeburg.
Unter Anspielung auf wachsenden Rechtsextremismus forderte Koch in seiner Weihnachtspredigt unter anderem, sich nicht daran zu gewöhnen, „dass Menschen Unfrieden säen, unsägliches Leid verursachen und unsere Gesellschaft spalten wollen“.
Koch wies ferner auf Diskriminierung von Behinderten und Angehörigen von sexuellen Minderheiten hin: „Wir dürfen uns nicht damit zufriedengeben, dass Menschen mit schweren Behinderungen sich herausgefordert fühlen, zu begründen, warum sie nicht besser abgetrieben worden seien.“ Er forderte gleichzeitig, dafür zu sorgen, dass Menschen nicht wegen ihrer sexuellen Orientierung diskriminiert werden.