“Nächstenliebe kennt keine Fremden”, betont Brandenburgs oberster Katholik und setzt damit einen deutlichen Kontrapunkt zu den Aussagen des AfD-Spitzenkanditaten Hans-Christoph Berndt für die Landtagswahl.
Der Berliner Erzbischof Heiner Koch hat ein anderes Verständnis von Nächstenliebe als der katholische Brandenburger AfD-Spitzenkandidat Hans-Christoph Berndt. Christliche Nächstenliebe gelte auch dem, “der eine andere Meinung, eine andere Überzeugung oder einen anderen Pass hat. Nächstenliebe kennt keine Fremden”, erklärte Koch am Donnerstag in Berlin.
Er regierte damit auf eine Äußerung Berndts am Dienstagabend im TV-Wahlcheck des RBB mit Spitzenkandidaten zur Landtagswahl in Brandenburg. Berndt war dort gebeten worden: “Vollenden Sie den folgenden Satz: da ich katholisch bin, bedeutet Nächstenliebe für mich…” Er antwortete: “Sich um die Angehörigen des eigenen Volkes zu kümmern.”
Koch betonte: “Auch für alle, die nicht an Christus glauben, sind die Achtung vor der unantastbaren gleichen Würde aller Menschen und die Bereitschaft zu einem gedeihlichen Miteinander unverzichtbare Voraussetzungen eines guten Lebens miteinander.” In Brandenburg ist am Sonntag Landtagswahl. In Wahlumfragen liegt die AfD derzeit in Brandenburg vorn. Der Landesverfassungsschutz stuft sie als rechtsextremen Verdachtsfall ein.